Zunächst einmal: Nein, es reicht nicht irgendwann nach Freiburg gezogen zu sein und seitdem dort zu wohnen. Nein, Bobbele wird man nicht einfach durch „Kommen“, sondern zum Bobbele wird man geboren. In Freiburg selbst natürlich. Doch auch das reicht genau genommen als Bobbele-Qualifikation nicht aus. Als Bobbele dürfen sich eigentlich nur der oder die bezeichnen, die im Elisabethenkrankenhaus an der Dreisam das Licht der Welkt erblickt haben.
Und schon lauert das nächste Problem. Die traditionsreiche Klinik musste vor Jahren schließen. Wenn man es genau nimmt, wären die Bobbele damit irgendwann ausgestorben. Aber das geht ja schon mal gar nicht. Und die Bobbele wären nicht die Bobbele hätten sie nicht einen Ausweg aus der drohenden Bobbele-Krise gefunden. Kurzerhand wurde die neue Station im Erweiterungsbau des St. Josefskrankenkenhauses St. Elisabeth getauft. Die Zukunft der Freiburger Bobbele gesichert.
Für 35 Euro bekommt man inzwischen vom, Förderverein St. Elisabethschwestern sogar eine Bobbele-Urkunde ausgestellt. Auf einem marmorierten DIN A4 Karton sind hier die wichtigsten Geburtsdaten und die Kopie des Original-Geburtsberichtes ausgedruckt. Das Dokument befindet sich in einer schönen Einsteckhülle mit einem repräsentativen Titelbild. Mit den Einnahmen fördert der Verein soziale Projekte in Indien.
Stellt sich jetzt noch die Frage, woher der Name überhaupt kommt. Die einen glauben, dass er auf einen ehemaligen Volksschulrektor namens Joseph Bob zurückgeht, andere und zwar all diejenigen, die mit den Freiburgern nicht allzu viel am Hut haben, bringen die badische Bezeichnung „Poppele“ ins Spiel. Und unter dem Begriff verstand man in alten badischen Zeiten einen kindischen und einfältigen Menschen.
Unsere Freiburger Bobbele kindisch und einfältig? Aber hallo, das kann schon mal gar nicht sein, da ist dann doch eine andere Erklärung viel, viel wahrscheinlicher. Eine Krankenschwester soll vom Anblick eines Neugeborenen im Elisabethenkrankenhaus hin und weg gewesen sein und völlig entzückt ausgerufen haben: “Das ist aber ein goldiges Bobbele“. So und jetzt wissen Sie Bescheid, wobei wir jetzt durchaus in der Lage wären, Ihnen auch noch die eine oder andere Erklärung für die Herkunft des Namens zu liefern. Doch die mit dem goldigen Baby ist doch sooo schön. Oder?