Schwarzwald aktuell
Foto: Arne Kolb (Nationalpark Schwarzwald)
Schafe tragen neben Rindern und Ziegen zur Offenhaltung der Grinden bei. Die Grinden sind ein besonderer – und schützenswerter – Lebensraum auf den Höhen des Nordschwarzwalds.
Schafe tragen neben Rindern und Ziegen zur Offenhaltung der Grinden bei. Die Grinden sind ein besonderer – und schützenswerter – Lebensraum auf den Höhen des Nordschwarzwalds.
Foto: Arne Kolb (Nationalpark Schwarzwald)

Grindenfest 2018: ein einzigartiges Biotop stellt sich vor

13. August 2018

Warzenbeißer! Rasenbinse! Gebirgsschrecke! Das ist keine Litanei an Schimpfwörtern – sondern Arten, die im Nationalpark ASchwaerzwald  nur an sehr wenigen Stellen zu finden sind: auf den sogenannten Grinden, den waldfreien Bergheiden auf den Höhen des Nordschwarzwaldes.

Diese Gebiete sind wild und von rauer Schönheit – mit Latschenkiefern, Beersträuchern und Besenheide erinnern die Grinden ein wenig an skandinavische Landschaften. Am 18. und 19. August kann die charakteristische, waldfreie Grindenlandschaft rund um den Schliffkopf erkundet werden. Treffpunkt ist rund ums Nationalpark-Hotel Schliffkopf.

Das charakteristische Biotop hat einen Großteil seiner Entstehung menschlichen Tuns zu verdanken. Schon im 14. Jahrhundert wurden die Hochlagen von den Bauern aus den Gemeinden der Täler gerodet und beweidet. Das Zusammenspiel aus Beweidung und Brandrodung, hohen Niederschlägen und Buntsandstein als geologischem Untergrund hat diesen ursprünglich untypischen, heutzutage aber charakteristischen Lebensraum in der ansonsten dicht bewaldeten Region geschaffen. Um das Jahr 1800 herum umfassten die waldfreien Hochflächen rund 2.000 Hektar – etwa das Zehnfache der heutigen Fläche.

Der besondere Lebensraum mit seinen teilweise nur hier vorkommenden Arten liegt in der Managementzone des Nationalparks. Hier kann der Mensch, wenn notwendig, langfristig noch eingreifen. „Um das besondere ökologische System auf den Grinden erhalten zu können, spielen die Weidetiere auch heute wieder eine große Rolle zur Offenhaltung der Landschaft“, so Förschler. Die tierischen Helfer leisten nicht nur wichtige und wertvolle Arbeit – sie sind im Sommerhalbjahr zudem ein Hingucker für Besucherinnen und Besucher des Nationalparks: Die Heckrinder und Langhaarziegen von Sascha Hummel, die Hinterwälder Rinder von Gerold Wein und die Schafe von Ute Svensson sind beliebte (und geduldige) Bildmotive.

Ein kleiner Bauernmarkt, Exkursionen zu den Weidetieren, ein spannendes Kinderprogramm, ein ökumenischer Gottesdienst am Sonntagvormittag und vieles mehr erwarten die Besucherinnen und Besucher.

Am besten Sie bringen ein bisschen Zeit mit. Am Samstagabend geht es nämlich im Rahmen des Grindenfests hoch hinaus. Ganz hoch sogar, ist doch die Milchstraße das große Thema. Für diese Veranstaltung muss man sich aber im Gegensatz zu den anderen Angeboten anmelden. Anmeldeschluss ist der 17. August, 13 Uhr.

Es gibt kaum etwas, das die Fantasie so anregt und gleichzeitig die Vorstellungskraft so herausfordert wie das Universum. Was ist schon bekannt über diese kleinen Lichtpunkte am Himmel? Wie heißen sie? Was ist der Unterschied zwischen Sternen und Planeten?

Die Ranger des Nationalparks und die Bühler Sterngucker werden Ihnen auf einer Wanderung all diese Fragen beantworten. Hinweis:  Findet nicht bei schlechtem Wetter statt. Kinder ab 10 Jahren. Termin:  Samstag, 18. August, 22 – 23.30 Uhr Schwierigkeitsgrad:  mittel.  Treffpunkt:  Bushaltestelle Schliffkopf (B 500) Teilnehmer:  alle Interessierten. Weitere Infos rund um das Grindenfest unter www. www.nationalpark-schwarzwald.de

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