Von den Kelten bis in die Gegenwart
Wo einst prunkvolle Gefäße, Schmuck und Waffen lagen, bleiben nur Knochen zurück – zerstreut, zerbrochen und vergessen. Dieses Bild zeigt sich dort, wo Grabräuber am Werk waren. Doch ihre Motive sind vielschichtiger, als es auf den ersten Blick scheint. Die Ausstellung mit archäologischem Schwerpunkt spannt ein Panorama durch mehrere Jahrtausende, von den Kelten bis in die Gegenwart, von Ägypten bis Südamerika.

Foto: Franziskanermuseum Villingen-Schwenningen
Plünderungen, Raub, Zerstörung: Auch heute keine Seltenheit
Sie endet in einer Gegenwart, in der Plünderungen, Raub und die Zerstörung von Kulturstätten noch immer keine Seltenheit sind. Hinter den Klischees des heldenhaften Abenteurers à la Indiana Jones oder Lara Croft warten die wahren Geschichten der geöffneten Gräber. In ihnen spiegeln sich die Ängste, Hoffnungen und Widersprüche der Menschheit.
Bis zum 6. Juli 2025 erfahren Besucherinnen und Besucher, wie Gräber über Jahrhunderte hinweg manipuliert, geplündert oder verändert wurden – und was dies über vergangene Kulturen, Rituale und Machtverhältnisse verrät. Gezeigt werden spektakuläre Funde aus dem In- und Ausland, darunter originale Grabbeigaben aus Ägypten, Peru, China – und sogar eine Totenmaske Friedrich Schillers aus dem Deutschen Literaturarchiv Marbach.
Ausstellung mit regionalem Bezug
Einen regionalen Bezug erhält die Ausstellung durch das keltische Fürstengrab Magdalenenberg in Villingen, das bereits vor seiner Ausgrabung im Jahr 1890 geplündert worden war. Es steht beispielhaft für die lange Geschichte der Grabmanipulation in Mitteleuropa.
Von der Gier nach Gold und anderen Motiven
Neben der Gier nach Gold zeigt die Ausstellung auch andere Motive hinter Eingriffen in Gräber – etwa rituelle Praktiken oder politische Absichten. Antike Schriftquellen, archäologische Befunde und ethnologische Beobachtungen führen Besucherinnen und Besucher auf eine weltweite Spurensuche von Ägypten über Australien bis Südamerika.

Leihgaben von sensationellen Funden
Die Ausstellung wird durch bedeutende Leihgaben aus renommierten Museen, Universitäten und Sammlungen ermöglicht – darunter die Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim, das Archäologische Museum Frankfurt und die Universität Tübingen. Auch das Landeskriminalamt Baden-Württemberg beteiligt sich mit beschlagnahmten Objekten, etwa aus illegalem Handel.
Großes Begleitprogramm
Ein abwechslungsreiches Begleitprogramm mit Vorträgen und Führungen ergänzt die Schau. Öffentliche Führungen finden immer sonntags um 15 Uhr statt: am 13., 20. und 27. April sowie am 4., 11., 18. und 25. Mai sowie am 1., 8., 15. und 22. Juni.
Zur Ausstellung erscheint ein reich bebildertes Begleitbuch mit Beiträgen namhafter Fachautorinnen und -autoren, das im Museumsshop zum Preis von 19 Euro erhältlich ist. Tickets sind im Vorverkauf erhältlich.
Weitere Infos unter www.franziskanermuseum.de/aktuelles/ausstellungen/grabraub