NABU: Noch 6 Schlangenarten in Deutschland
Schlangen benötigen zahlreiche Versteckmöglichkeiten, Stellen ,an denen die sich sonnen können, frostsichere Überwinterungsplätze sowie ein ausreichendes Nahrungsangebot.
Am ehesten sieht man sie an Wanderwegen oder in naturnahen Gärten.
Wie der NABU mitteilt, sind noch sind sechs der weltweit über 2.700 Schlangenarten in Baden-Württemberg zuhause: Ringelnatter, Barren-Ringelnatter, Äskulapnatter, Schlingnatter, Kreuzotter und Aspisviper. Nur zwei davon sind giftig: die Kreuzotter und die Aspisviper. Beide sind sehr selten und stehen auf der Roten Liste Baden-Württembergs.
Giftig und nur im Schwarzwald anzutreffen: die Aspisviper
Die vom Aussterben bedrohte Aspisviper kommt in Baden-Württemberg lediglich im südlichen Schwarzwald in zwei Tälern mit ausgedehnten Felsgebieten und Geröllhalden vor. Die Gesamtlänge der Aspisviper beträgt meist 60 bis 85 Zentimeter, maximal bis zu 90 Zentimeter.

Die Männchen werden größer als die Weibchen. Die Aspisviper wirkt gedrungen und hat einen kurzen, dünnen Schwanz. Der Kopf ist dreieckig und deutlich vom Körper abgesetzt.. Die Grundfärbung kann von Hellgrau, Graugelb, Braun, Rotbraun, Orange oder Rostrot bis hin zu einem vollständigen Schwarz reichen.
Die Kreuzotter -giftig und stark gefährdet
Sie ist neben der Aspisviper die zweite Giftschlange, die in Baden-Württemberg beheimatet ist. Die Tiere sind in höhergelegenen, kühleren Lagen des Schwarzwald und der Schwäbischen Alb sowie den Moorgebieten des Allgäus und Oberschwabens zu sehen. Die Kreuzotter steht auf der Roten Liste Baden-Württembergs als stark gefährdet und wird besonders geschützt. Charakteristisch ist die winkelförmige Kopfzeichnung sowie das Zickzackband auf dem grauen oder braunen Körper.
In manchen Gebieten finden sich aber auch schwarze Tiere, die früher als „Höllenotter“ bezeichnet wurden. Die bis zu 75 Zentimetern großen Schlangen ernähren sich vorwiegend von Mäusen, aber auch Frösche und Waldeidechsen sind nicht sicher vor einem giftigen Biss.
Harmlose Ringelnatter liebt östlichen Schwarzwald
Einen Blick wollen wir auch noch auf die Ringelnatter werfen. Und zwar deshalb, weil die vollkommen harmlose Östliche Ringelnatter die bekannteste Natter im Land ist und auch in ganz Baden-Württemberg anzutreffen ist. Die Tiere leben vor allem östlich des Schwarzwalds. Bei der Grundfärbung überwiegen Grau- und Brauntöne in verschiedenen Abstufungen, gelegentlich sieht man auch grünliche bis olivbraune Schlangen.

Die gelb bis weißen, dunkel begrenzten Nackenflecken sind meist vorhanden und ein wichtiges Erkennungsmerkmal. Die Weibchen werden bis zu 1,30 Meter lang, Männchen sind mit etwa 80 Zentimetern deutlich kleiner. Die Tiere halten sich vorwiegend an Seengebieten, an Uferbereichen von langsam fließenden Gewässern sowie sonnigen Auenwäldern auf. Aber auch an Weinbergen oder Steinbrüchen, also an trockenen Gebieten, fühlt sich die Ringelnatter wohl. Die Schlange ist tagsüber unterwegs. Sie ernährt sich hauptsächlich von Fröschen und eher selten von Kleinsäugern. Sieht das Tier bei Gefahr keine Fluchtmöglichkeit, bläht es sich auf, zischt heftig, führt mit geschlossenem Maul Scheinbisse aus und entleert zusätzlich noch eine übelriechende Flüssigkeit aus seinen Stinkdrüsen.
Was tun, wenn ihr eine Schlange seht?
Wer auf eine Schlange trifft, sollte Ruhe bewahren, das Tier nicht einengen und ihm eine Fluchtmöglichkeit lassen, denn Schlangen sind scheu. Sie können zwar nicht hören, suchen bei Bodenerschütterungen aber meist schnell das Weite. Wer die Schlange ungestört liegen lässt, dem bietet sich bei einem Sicherheitsabstand von einem Meter eine Gelegenheit, das Tier einmal genauer zu betrachten. Sollte jemand von einer Aspisviper oder einer Kreuzotter gebissen werden, muss auf jeden Fall einen Arzt aufgesucht werden.
Übrigens: Blindschleichen sind keine Schlangen, sondern zählen zu den Echsen, auch wenn sie auf den ersten Blick sehr schlangenähnlich aussehen.
NABU: Die Schlangen unterstützen
„Stückls-Besitzer“ können unsere heimischen Schlangen und Eidechsen durch die Anlage von Trockenmauern oder Steinhäufen in sonniger Lage unterstützen. Passen die Umweltbedingungen, werden diese neuen Biotope von den Tieren gern angenommen.
Noch mehr über die Schlangen findet ihr unter baden-wuerttemberg.nabu.de