Schwarzwald aktuell
Foto: Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Arnim Weischer (alle Fotos)
Die im äußersten Südwesten Baden-Württembergs gelegen, ist die drittgrößte Burgruine Badens.
Die im äußersten Südwesten Baden-Württembergs gelegen, ist die drittgrößte Burgruine Badens.
Foto: Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Arnim Weischer (alle Fotos)

Gewaltige Anlage. Die Burg Rötteln bei Lörrach

27. Januar 2023
Hoch thront die Burg Rötteln am Rand des Schwarzwaldes. Sie gehört zu den imposanten mittelalterlichen Burganlagen in Südbaden. Die Burg mit dem südlichen Flair bietet eine außerordentliche Aussicht über Lörrach und die Rheinebene bei Basel hinweg bis zu den Alpen.

500 Jahre lang bauten drei verschiedene Herrscherfamilien an der mächtigen, 1259 erstmals urkundlich erwähnten Anlage: zunächst die Herren von Rötteln, dann die Markgrafen von Hachberg-Sausenberg und zuletzt die Markgrafen von Baden-Durlach. Die Burg erstreckt sich in Nord-Süd-Ausrichtung fast 300 Meter lang auf einem Hügelrücken. Der älteste Teil der Burg befindet sich ganz oben: Bergfried und Schildmauer im Norden bilden den Kern der Burg, von dem aus die Befestigung nach Süden hin immer mehr erweitert wurde.

Gut gesicherte Anlage

Nach Süden, Westen und Osten fiel das Gelände relativ stark ab und musste deswegen kaum gegen Feinde geschützt werden. Nur von Norden, durch den Hügelkamm, drohte Gefahr. Diese Seite wurde besonders befestigt: Man grub hier den Felsen tief ab und baute eine mächtige Schildmauer zur Sicherung der Hauptangriffsseite. Noch im Spätmittelalter ließen die Markgrafen von Baden-Durlach weitere Außenwerke anlegen: Das südliche Ende wurde als sternförmige Schanze ausgebaut. Auf der westlichen Seite entstand die äußere Burgmauer mit mehreren kleinen Bastionen.

Herrschaftliches Wohnen

Welche Pracht auf der Burg Rötteln einst geherrscht haben muss, zeigt sich im Burghof der Oberburg. Bestens erhalten ist der schräg gestellte, quadratische Bergfried mit seinen meterdicken, sorgfältig gemauerten Sandsteinwänden. An der Ostseite kennzeichnen Fensteröffnungen und Kaminansätze den Komfort im dreigeschossigen Hauptgebäude der Burg, dem Palas. Gegenstände, die im Burggraben gefunden wurden und im Museum zu sehen sind, lassen erahnen, wie dort gelebt und gefeiert wurde.

Von der Burg genießt man eine fantastische Aussicht über Lörrach und die Rheinebene bei Basel hinweg bis zu den Alpen.

Vom Steinbruch zum Denkmal

1678 zerstörten französische Truppen die Burg. In der Folgezeit diente sie als Weinlager, umliegende Dörfer nutzten sie als Steinbruch. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts, im Zeitalter der Romantik, entdeckten Künstler und Dichter die Bauwerke des Mittelalters neu. In den 1820er-Jahren kamen die ersten Maler und Zeichner zur Burg Rötteln: Sie zeigten die Bedeutung der Burg im Zustand als Ruine.

Dem Rötteln und sei Dank

Heute gehört die Burg zu den beliebtesten Ausflugszielen Oberrhein. Jährlich besuchen Tausende die Anlage, genießen vom staufischen Bergfried „Grüner Turm“ in der Oberburg den wunderschönen Rundblick auf Lörrach, das Wiesental bis hin zu den Schweizer Alpen. Großartige Verdienste um die Burg und deren Erhalt hat sich der Röttelnbund e.V. erworben, der sich seit 1926 um die Anlage kümmert, sie vor dem Verfall bewahrt und ihre Geschichte erforscht. Klar, dass man sich in dem Verein auch immer über neue Mitglieder freut.

Info

Alles über die Burg von deren Geschichte bis hin zu den Öffnungszeiten – erfahren unter www.burgroetteln.de. Diese Seite bildet die Grundlage für diesen Bericht. Von dieser Seite gelangen Sie auch zu den Seiten der Staatlichen Schlösser und Gärten in Baden-Württemberg, die hier zahlreiche Burgen, Schlösser, Klöster, Gärten und weitere Kleinode betreut. Eine wahre Fundgrube. Diese Seite erreichen Sie auch direkt unter www.schloesser-und-gaerten.de. Wer mehr über die Stadt Lörrach erfahren möchte, wird unter www.loerrach.de bestens bedient

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