Das Gesteins-Set ist Teil des Projekts „GeoTouren“, das das Landratsamt Ortenaukreis und die Kinzigtal-Kommunen Gengenbach, Haslach, Hausach, Wolfach, Oberwolfach sowie die Stadt Offenburg mit Förderung des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord in diesem Sommer umgesetzt haben.
Das Projekt umfasst insgesamt sechs Rundwanderungen (GeoTouren), eine Hintergrundbroschüre (GeoKompakt) und ein Gesteins-Set (GeoBox) mit regional vorkommenden Gesteinsproben. Gemeinsam mit Vertretern des Naturparks, der Stadt Haslach und des Landratsamts Ortenaukreis wurde das neue Angebot – das in dieser Form im Mittleren Schwarzwald einzigartig ist – im Rahmen einer geologischen Wanderung offiziell eingeweiht.
Fünf der neuen GeoTouren sind fertig – die sechste in Offenburg wird in den kommenden Wochen für Wanderer erlebbar sein. Alle Rundwanderungen haben eines gemeinsam: Sie führen Wanderer auf eine erdgeschichtliche Entdeckungsreise durch die Jahrmillionen. „Keine GeoTour gleicht der anderen. Wie Mosaikbausteine ergeben sie zusammen ein spannendes Bild, wie es im Untergrund des Mittleren Schwarzwalds aussieht“, freut sich Dr. Andreas Megerle über das neue Angebot für Gäste und Einheimische. Besonders die Möglichkeit, am Wegesrand selbst spannende Funde zu machen, mache den Charme der GeoTouren aus.
Dank der Hintergrundbroschüre und der GeoBox mit beigelegter Entdeckerlupe können die Funde zu- und erdgeschichtlich korrekt eingeordnet werden. „Kaum ein Landkreis beherbergt so viele verschiedene Gesteine und Mineralien wie der Ortenaukreis. Und jedes Gestein, jedes Mineral erzählt spannende Geschichten. Die neuen GeoTouren machen unsere ‚Geo-Schätze‘ zum unvergesslichen Landschaftserlebnis“, erklärte Sandra Bequier, Tourismusbeauftragte des Landratsamtes Ortenaukreis, während der einstündigen Wanderung.
Vor Ort zeigten die Projektpartner, wie vielschichtig der Untergrund im Schwarzwald ist. Ob Ortho-Gneis, Triberg-Granit, Badischer Bausandstein oder Schwerspat – aus jeder Gesteinsart lässt sich wie in einem Buch lesen. Alter, Entstehung, Vorkommen und Verwendung durch den Menschen im Laufe der Jahrhunderte komme man durch das Aufsammeln und Begutachten eines Steins auf die Spur. „Haslach besitzt mit ‚Segen Gottes‘ nicht nur eines der bedeutendsten Besucherbergwerke im Schwarzwald, wir sind auch im ‚Badnerlied‘ mit der Textzeile ‚In Haslach gräbt man Silbererz…‘ prominent vertreten. Diese Zeile hat der Haslacher GeoTour auch ihren Namen gegeben“, freute sich Haslachs Bürgermeister Philipp Saar über das neue Angebot. Die GeoTour Haslach sei eine „ideale Ergänzung zum Besucherbergwerk“ und zeige Besuchern auf abwechslungsreiche Art und Weise echte und ursprüngliche Bergbauspuren und Zusammenhänge „über Tage“.
Naturpark-Pressesprecher Jochen Denker lobte die GeoTouren als Vorzeigeprojekt im Schwarzwald. „Die GeoTouren bereichern nicht nur das touristische Angebot in der Region, sondern zeigen auf spannende Art und Weise, welchen Einfluss der Untergrund seit jeher auf die Landschaftsnutzung im Naturpark hat“, so Denker.
Das Projekt GeoTouren hat seinen Ursprung im Nördlichen Schwarzwald: Bereits 2017 wurden in Calw, Wildberg und Bad Teinach-Zavelstein die ersten drei Rundwanderungen eröffnet, die Wanderer zu einer geologischen Spurensuche einladen. Weitere Touren im Nagold- und im Albtal sind in Planung. GeoBox, GeoKompakt-Broschüre und Flyer zu den einzelnen GeoTouren sind in den jeweiligen Tourist-Informationen sowie im Naturpark-Info-Shop in Bühlertal erhältlich.
Alle GeoTouren mit Routenbeschreibung finden Sie auch online unter www.naturparkschwarzwald.de/aktiv_unterwegs/geotouren