In unserer schnelllebigen Zeit verblassen Ruf und Ruhm sportlicher Höchstleistungen rasch. Die Bekanntheit von Georg Thoma aus Hinterzarten dagegen dauert bis heute an. Der Schwarzwälder gehört zu den berühmtesten Sportpersönlichkeiten Deutschlands.
Gold bei Olympischen Spielen in Squaw Valley
Was war das für eine Sensation, als Georg Thoma bei den Olympischen Winterspielen 1960 in Squaw Valley Gold holte. Kein Mensch hatte Mann aus dem Schwarzwald auf der Rechnung. Doch der Hinterzartener zeigte es allen. Schon nach dem Springen in Führung liegend, läuft der Schwarzwälder am anderen Tag in der Loipe über die 15 Kilometer das Rennen seines Lebens. Er hält sie alle auf Distanz, siegt! Eigentlich unglaublich! Um die Dimension dieses Siegens zu beurteilen, muss man wissen: Es das erste Mal in der olympischen Geschichte dieser Sportart, dass keine Skandinavier ganz oben auf dem Treppchen standen. Seit 1924(!) waren sie es, die bei allen Spielen Gold und Silber geholt hatten.
Ganz Deutschland im Georg-Thoma-Fieber
Zu Hause fällt Deutschland ins Georg-Thoma-Fieber. Es gibt in diesen Tagen niemand über den in Deutschland mehr gesprochen wird, als über ihn. Die ganze Nation freut sich und als Thoma von den Spielen nach Hause heimkehrt, sind in dem kleinen Schwarzwaldort Hinterzarten 25.000 Menschen auf den Beinen und bereiten ihm einen Empfang wie ihn der Schwarzwald zuvor und wohl auch danach noch nie gesehen hat. Im gleichen Jahr wird er zu Deutschlands „Sportler des Jahres“ gewählt.
Der Sieg ein Zufall? Von wegen: „Jörgl“, wie ihn seine Freunde nennen, lehrt der Konkurrenz weiter das Fürchten. Von 1963 bis 1965 siegt er beim traditionsreichsten Wettbewerb der Nordischen Kombination am Holmenkollen drei Mal hintereinander. Legendär die Worte, mit denen der norwegische König den Schwarzwälder bei einer der Siegerehrungen lächelnd begrüßt: „Sie schon wieder“. 1966 holt Georg Thoma bei den Olympischen Spielen Bronze und ist Fahnenträger des deutschen Teams. Im gleichen Jahr holt er sich den WM-Titel in der Nordischen Kombination.
So „zwischendurch“ gewinnt er auch einmal das Neujahrsskispringen der Vier-Schanzen-Tournee. 1966 wird er Weltmeister und beendet er seine Karriere. 21 Jahre später holte er dann noch einen Titel. Einen ganzanderen. Thoma wurde als 1987 mit dem Goldenen Gong als „Bester TV-Kommentator der Nordischen Ski-WM“ ausgezeichnet
Idee zu Schwarzwälder Skimuseum kam von ihm
Am 20. August wird Georg Thoma 85 Jahre alt. Und wo besser, als im Schwarzwälder Skimuseum in Hinterzarten könnte man diesen Geburtstag feiern, zumal die Idee dort im Hugenhof ein Museum einzurichten, von ihm kam. Vor 25 Jahren wurde es eingeweiht. Man hat in Hinterzarten gleich also gleich doppelt Grund zum Feiern. Den Geburtstag der Schwarzwälder Ski-Ikone und das 25-jährige Jubiläum des Museums. Und wie könnte man dies besser tun, als mit einer Ausstellung über den Sporthelden aus dem Schwarzwald, dem dieses Museum bis heute so sehr am Herzen liegt.
Zum 85. eine Ausstellung über den Schwarzwälder Skikönig
Zum 85. Geburtstag zeigt der Förderkreis des Skimuseums eine Sammlung von bisher nicht veröffentlichten Fotos und nicht gezeigten Gegenständen in der Ausstellung ein Blick in „Georg Thomas Fotoalbum“ und Schatzkiste. Diese Sonder-Ausstellung ergänzt die Präsentationen von Medaillen, Urkunden und Skier, die bisher in der Georg-Thoma-Stube gezeigt werden.
Eröffnet wird die Ausstellung an Georg Thomas 85. Geburtstag, dem 20. August. Und das Schönste dabei Georg Thoma wird bei der Vernissage selbst mit dabei sein. Die Gelegenheit, einem der ganz großen Persönlichkeiten der deutschen Geschichte nahe zu sein und ihm vielleicht ganz persönlich gratulieren zu können. Zu der Geburtstagsfeier dürften sich auch zahlreiche Promis nicht nur aus dem Bereich des Sports einfinden. Die Vernissage beginnt um 11 Uhr. Der Eintritt zu der Veranstaltung ist kostenlos.
Die Ausstellung, die bis zum 8. Januar 2023 zu sehen sein wird, wird durch Hinterzartens Bürgermeister Klaus- Michael Tatsch eröffnet, die Einführung erfolgt durch den Museumsleiter Alfred Faller. Klar, dass an diesem Tag auch das 25-jährige Bestehen des Museums ein Thema ist. Hansjörg Eckert, Bürgermeister a.D. und Mitinitiator des Skimuseums, hält einen Rückblick zu 25 Jahre Skimuseum.
Musikalisch umrahmt wird die Ausstellungseröffnung von den Windeck Buebe & Maidli der Trachtenkapelle Hinterzarten. Zum Ausklang gibt es einen kleinen Umtrunk und Hefezopf. Weitere Infos zur Ausstellung und den Online-Ticketverkauf finden Sie unter www.schwarzwaelder-skimuseum.de