Ende August werden die Arbeiten abgeschlossen sein und der „Schönste Turm der Christenheit“ sich dann erstmals nach zwölf Jahren wieder völlig gerüstfrei in seiner ganzen Pracht und Herrlichkeit zeigen. Bevor der Turm gerüstfrei zu sehen sein wird, muss aber erst noch ab Mitte Juli der Münsterplatz für runde sechs Wochen gesperrt werden. Grund dafür ist der Abbau des großen Fangbodens, der die Baustelle am Turm gesichert hatte.
Zwölf Jahre hatten die Arbeiten am Münsterturm gedauert, deutlich länger als erwartet. Als man vor zwölf Jahren mit der Sanierung des 40 Meter hohen, von vielen bewunderten filigranen Turmhelms begann, war man noch von einer Bauzeit von fünf Jahren ausgegangen, doch beim genauen Hinsehen, waren die Schäden dann doch deutlich größer als erwartet. 200.000 Arbeitsstunden waren letztlich notwendig, um Freiburgs Wahrzeichen fit für die Zukunft zu machen, wobei die Sanierung rund zwölf Millionen Euro kostete.
Im Zusammenhang mit dem gerüstfreien Turm gibt es noch eine gute Nachricht. Ab September soll er auch wieder von Besuchern bestiegen werden können. Bis dahin sollen auch die Sanierung des Glockenstuhls und der Türmerstube abgeschlossen sein. Auch diese Arbeiten hatten sich mit über eineinhalb Jahren deutlich länger als erwartet hingezogen und eine Sperrung der Turmbesteigung notwendig gemacht. Baukosten hier: rund eine Million.
Der Turm des Münsters ist insgesamt 116 Meter hoch. Fertiggestellt wurde er um 1330. Damit ist er der der einzige derartige gotische Kirchturm in Deutschland, der noch im Mittelalter vollendet wurde und seitdem fast wie ein Wunder die Zeit überdauert hat, auch den Bombenangriff vom 27. November 1944, der die Häuser in der nächsten Umgebung des Turmes zerstörte.