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Foto: Calren
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Freiburg bringt das Münster zum Leuchten

29. Juli 2021

Eigentlich sollte das Freiburger Münster schon im vergangenen Jahr leuchten, doch daraus wurde wegen Corona nichts. Umso größer ist die Freude, dass das für März 2020 geplante Münster-Mapping nun als Epilog zum Stadtjubiläum vom 15. bis 24. Oktober 2021 stattfinden wird.

Mithilfe von 20 Großprojektoren verwandelt sich die steinerne Hülle von Freiburgs Wahrzeichen in eine riesige Leinwand, auf der die Geschichte Freiburgs und des Münsterbaus in leuchtenden Bildern erzählt wird – von der Gründung der Stadt im Jahre 1120 bis heute.

Der Begriff „Mapping“ (engl. =„Abbildung“) stammt aus dem Bereich der Projektions- und Video-Technik. Es ist eine Kunstform, bei der multimediale Technologie (besondere Beamer, Lautsprecher etc.) verwendet werden, um angepasste Bildinhalte auf dreidimensionale Objekte zu projizieren und auf diese Weise z. B. Gebäudefassaden zu neuartigen Kunstwerken zu machen.

Für ein solches Mapping galt es, die architektonischen Einzelheiten des Münsters vorab einzuscannen und anschließend in die Lichtshow zu integrieren. Die Technik arbeitet mit leistungsstarken 3D-Visualisierungsprogrammen, die den Detailreichtum des Münsters betonen. Sie nutzen die Oberfläche der südlichen Fassade, um Szenen entstehen zu lassen und eine einzigartige Illusion zu erzeugen.

Der Bau des Freiburger Münsters ist auf das Engste mit der Geschichte der Stadt verbunden und ist bis heute Mittelpunkt und Identitätsträger der ganzen Stadt. Die historischen Ereignisse rund um Freiburg spiegeln sich in der Baugeschichte der Kirche wider: Unter der Herrschaft der Zähringer begonnen, stand zunächst das kleine „konradinische“ Münster. Dieses musste erweitert werden, um den Ansprüchen als letzte Ruhestätte für Adelige zu genügen.

Wichtige Einschnitte wie z. B. die Schlacht bei Sempach oder der Ausbruch der Pest prägten das Leben der Menschen im mittelalterlichen Freiburg und beeinflussten unmittelbar die Baugeschichte des Münsters – es kam zu einem über 100 Jahre dauernden Baustopp. Dann schließlich doch die Vollendung des prächtigen Chors, als die finanziellen Mittel im 15. und 16. Jahrhundert zur Verfügung gestellt werden konnten.

Die wechselvolle Geschichte der Stadt unter der Herrschaft der Habsburger und der Franzosen, gesellschaftliche Entwicklungen wie die Gründung der Universität oder der Wirkungskreis der Zünfte, religiöse Meilensteine wie der Protestantismus oder das im Exil lebende Basler Domkapitel: All das ist am und im Münster zu sehen, wenn auch manchmal nicht auf den ersten Blick.

Der dreidimensionale Ritt durch die Jahrhunderte dauert ca. 15 Minuten und stellt eine sehr besondere Geschichtsstunde dar, die auch den letzten Historienmuffel begeistert: Mit eigens für das Projekt komponierter Musik, mit zwei Münsterpflegern, die als Erzähler fungieren oder mit visuellen Effekten wie Blitzen zeigt Calren Media eine große Bandbreite visueller Erzählkunst auf.

„Es war unser Ziel, die ereignisreiche und bunte, aber zeitweise auch düstere Geschichte des Münsters und der Stadt auf dieser außergewöhnlichen Architektur darzustellen und das zugleich auf eine unterhaltsame sowie historisch fundierte Weise“ sagt Benjamin Schnitzer, Kreativ-Projektleiter und Produzent bei Calren.

So dürfen sich alle auf eine einmalige Münsterillumination freuen, die die Stadt- und Münsterbaugeschichte mit allen Sinnen erlebbar machen wird.

Die genauen Spielzeiten werden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.

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