Schwarzwald aktuell
Foto: Von Joachim Haller - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=6498367
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Falkenstein: Die Burg, die das Höllental bewachte

26. Februar 2021

Zugegeben, zu sehen ist von der einstigen Festung nicht mehr viel. Und dennoch ist die Burg Falkenstein es allemal wert, sich näher mit ihr zu befassen. Schließlich bewachte die mächtige Burg einst den Weg durch das enge, felsenreiche, nur schwer zugängliche Tal hoch nach Breitnau und Hinterzarten, das heute als „Höllental“ eines der berühmtesten des ganzen Schwarzwalds ist.

Über Jahrhunderte hieß das Höllental Falkensteiner Tal, war also nach dem Geschlecht benannt, das auch der Burg den Namen gab: den Falkensteinern. Sie waren ursprünglich treue Gefolgsleute der Zähringer.

Errichtet wurde die gewaltige Bastion, die einst zu den größten Burgen in weitem Umkreis gehörte, hoch oben auf dem ersten steilen Felsen am Eingang des Tals. Wenn Sie den Felsen erklimmen, wird Ihnen sehr schnell klar, warum sich die Herren damals genau diesen Felsen für ihre Burg ausgeguckt hatten. Von hier oben hat man nämlich einen geradezu genialen Blick aufs Tal, wusste immer was los war. Das Bauwerk war von hoher strategischer Bedeutung, sicherte sie doch die Verbindung zwischen den beiden Zähringerstädten Freiburg und Villingen, wobei der engen Schlucht natürlich eine ganz besondere Bedeutung zukam.

Die Falkensteiner bauten ihren Herrschaftsbereich bald bis Breitnau und Hinterzarten aus und hatten mit der Erhebung von hohen Wegezöllen lange eine munter sprudelnde Einnahmenquelle. Dies änderte sich allerdings als mit der Erschließung des Wagensteigtals das Falkensteiner Tal nicht mehr der einzige Weg nach oben war. Dazu kam noch, dass sich die politischen Verhältnisse änderten und die Falkensteiner vom wirtschaftlichen Niedergang des Landadels mit betroffen waren.

Geldnot soll es gewesen sein, die die edlen Rittersleut‘ zu Raubrittern gemacht haben soll. Als die Falkensteiner auch vor Überfällen auf Reisende nicht Halt machten, griffen die Freiburger am 6. Dezember 1388 die Burg an und zerstörten sie. Aus den treuen einstigen Gefolgsleuten waren Gegner geworden. Die Burg wurde nie mehr aufgebaut. Die These, dass die Raubritterei Grund für die Attacke gewesen sein soll, ist allerdings nicht ganz unumstritten. Es gibt auch Stimmen, die den wahren Grund im Machtstreben der Freiburger sehen.

Wie gesagt, von der schwer zugänglichen Burg sind heute nur noch wenige Mauerreste zu sehen. Vergessen sind die Falkensteiner indes nicht. Dafür sorgte vor allem Ritter Kuno von Falkenstein († 1343), dessen Grabplatte in Kirchzartens Pfarrkirche St. Gallus zu sehen ist. Mit Kunos Namen ist nämlich einer der schönsten und bekanntesten Sagen des Schwarzwalds verbunden. ist. Doch das ist eine ganz andere Geschichte, die wir Ihnen demnächst erzählen werden. Versprochen!

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