Schwarzwald aktuell
Foto: pixabay.com
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„Erster Weihnachtsbaum stand in Freiburg“

24. Dezember 2020

Der Christbaum – er schmückt Straßen, Plätze und Räume, ist längst zu einem Symbol des Weihnachtsfestes geworden. Doch wussten Sie, dass einiges dafür spricht, dass der erste geschmückte Weihnachtsbaum überhaupt im Schwarzwald stand – genauer gesagt in Freiburg?

Dies jedenfalls hat die in Freiburg erscheinende Badische Zeitung recherchiert. An 17. Dezember 2016 titelte sie: „Erster geschmückter Weihnachtsbaum stand in Freiburg.“ Danach sollen es die Freiburger Bäckerknechte gewesen sein, die im Jahr 1419 vor dem Freiburger Heilig-Geist-Spital einen Baum mit Lebkuchen, Nüssen und Äpfel behängten, die die Kinder dann an Neujahr herunterschütteln durften. Da auch wir kein älteres Datum für einen solchen Baum gefunden haben, glauben auch wir – zumindest bis zum Beweis des Gegenteils – dass der Freiburger Baum tatsächlich der erste war.

Später wurden die Äpfel durch kristallene Kugeln ersetzt, wobei die Schwarzwälder als echte Experten der Glasbläserei ganz vorne mit dabei waren. Zu den Kugeln kam irgendwann auch noch das Lametta, das am Baum Eiszapfen symbolisieren sollte.

Ganz sicher ist, dass gerade der Schwarzwald und das Elsass eine große Bedeutung bei der Verbreitung des Weihnachtsbaums hatten. 1494 kaufte beispielsweise das Liebfrauenwerk in Straßburg für zwei Gulden pro Stück Tannen, die für die Kirchen gebraucht wurden und aus dem Jahr 1539 gibt es einen schriftlichen Beleg darüber, dass im dortigen Münster ein Weihnachtsbaum aufgestellt wurde.

Zu den ersten schriftlichen Nachweisen eines Weihnachtsbaums gehört auch einer aus Gengenbach. 2020 sind es genau 444 Jahre her, seit der Förster einen „Wiehnachtsbaum uf die Ratsstuben“ der Reichsstadt brachte. Zu entnehmen ist dies einer Lohnabrechnung.

So ganz neu war die Idee die Räume zu schmücken allerdings nicht. Schon die alten Römer bekränzten zum Jahreswechsel ihre Häuser mit Lorbeerzweigen. Auch in nördlichen Gegenden wurde schon sehr früh Tannenzweige ins Haus gehängt, um bösen Geistern das Eindringen und Einnisten zu erschweren; gleichzeitig gab das Grün Hoffnung auf die Wiederkehr des Frühlings. Darüber hinaus dürften die Tannenzweige auch deshalb ausgewählt worden, weil ihr immergrünes Kleid ein Symbol für ewiges Leben war.

Gerade in unserer Gegend schmückten die Menschen bereits im Mittelalter ihre Wohnungen mit grünen Tannenzweigen. Irgendwann holten sie sich dann den Baum ins Haus, nachdem die zunächst nur auf öffentlichen Plätzen und in Kirchen aufgestellt wurden.

 

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