Schwarzwald aktuell
Foto: reinhard sester – stock.adobe.com (beide Fotos)
Ein Gässchen mit einem einmaligen Flair: die Engelgasse in Gengenbach. Ein echter Hingucker.
Ein Gässchen mit einem einmaligen Flair: die Engelgasse in Gengenbach. Ein echter Hingucker.
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Engelgasse Gengenbach: Eine der schönsten Gassen des Schwarzwalds

4. Oktober 2022
Für nicht wenige gilt sie als die schönste Gasse des Schwarzwalds. Wie dem auch sei: Wunderschön ist sie auf jeden Fall. Die Rede ist von der Engelgasse in Gengenbach. Ein Muss bei jedem Besuch des pittoresken Städtchens.

„Romantisches Kleinod“

Aber lassen wir doch die Gengenbacher zunächst selbst ihr Städtchen kurz vorstellen: Gengenbach – „Perle unter den romantischen Fachwerkstädten“ urteilte einst das Fernsehen; vom romantischen Kleinod schwärmen Reiseführer und unsere Besucher. Schon von Weitem laden die Türme und Tore in die historische Altstadt ein und schmale Gässchen entführen in die malerischen Ecken und Winkel. Aufrecht empfängt uns der „steinerne Ritter“ auf dem Marktplatzbrunnen. Er zeugt vom Stolz und Selbstbewusstsein der ehemaligen Freien Reichsstadt ebenso, wie das imposante über 200 Jahre alte Rathaus, das sich im Winter in das weltgrößte Adventskalenderhaus verwandelt und mit den unzähligen romantischen Fachwerkbauten das Stadtbild bestimmt. 

Zauberhafte Fachwerkhäuser

Eine Gasse hat es uns mit ihren vielen Fachwerkhäusern indes ganz besonders angetan: die Engelgasse. Die schönste Gasse in Gengenbachs Altstadt. Ein Gässchen, bei dem Romantiker und Nostalgiker gleichermaßen ins Schwärmen geraten. Die ungestörte Kleinstadtidylle begeistert zu jeder Jahreszeit. Setzt hier in den warmen Monaten üppiger Blumenschmuck fröhliche Akzente, so sorgt in den anderen Monaten das Spiel von Licht und Schatten für eine ganz besondere Atmosphäre.

Cleverer Baustil

Was heute Romantiker und Nostalgiker ins Schwärmen geraten lässt, verrät auch hier ganz deutlich den praktischen Sinn der ehemaligen Reichsstädtler. Nach dem Stadtbrand 1669 nutzten sie ihren Holzreichtum und die überlieferten Erfahrungen im Fachwerkbau und setzten ihre Fachwerkhäuser wie auch bei den Außenmauern der Engelgasse auf die innere Stadtmauer. Mit überragenden Obergeschossen schufen sie mehr Wohnraum und sorgten mit den zu den Gassen hin offenen Zugängen zu den Kellern für die problemlose Einlagerung ihres (Wein)vorrats.

Wer sich in der Baukultur etwas besser auskennt, der weiß, dass die in die Gassen hineingebauten platzgewinnenden Obergeschosse eine Bauweise ist, die für viele Judengasse typisch ist. Und so ist es auch hier. In dem durch das Kloster – mit Ausnahme der Reformationszeit -katholisch geprägten Städtchen gab es bereits im 14. Jahrhundert eine jüdische Gemeinde, die hier lebte und arbeitete. Bis ins Jahr1877 wurde die heutige Engelgasse denn auch Judengasse genannt.

Mehr über Gengenbach erfahren Sie unter www.gengenbach.info 

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