Schwarzwald aktuell
Foto: Heinz Wittmann
Mit diesem roten Stier an der Zufahrt zum Hotel überraschte der Öschberghof die spanischen Fußballstars, die hier ihr Quartier hatten. Jetzt ist er weg, aber keine Sorge, seine Tage sind auf keinen Fall gezählt. Das Tierchen ist heiß begehrt.
Mit diesem roten Stier an der Zufahrt zum Hotel überraschte der Öschberghof die spanischen Fußballstars, die hier ihr Quartier hatten. Jetzt ist er weg, aber keine Sorge, seine Tage sind auf keinen Fall gezählt. Das Tierchen ist heiß begehrt.
Foto: Heinz Wittmann

EM-Nachlese: Von Spanien, dem Titel, dem Öschberghof, dem SV Aasen und dem Stier

17. Juli 2024
Na gut, ob es die berühmte Schwarzwälder Höhenluft war, die zum Europameistertitel der spanischen Nationalmannschaft beigetragen hat, wollen wir mal dahingestellt lassen. Dafür dürfen sich der Öschberghof und der SV Aasen schon auch ein bisschen mit als Europameister fühlen. Schließlich fühlten sich die Kicker hier pudelwohl. Und das ist dann für einen solchen Turniererfolg doch mit Sicherheit eminent wichtig.

UEFA zeichnet SV Aasen und Hotel aus

Fünf Wochen waren die Spanier in ihrem EM-Quartier im Donaueschinger Öschberghof zu Gast. Die Kicker der „La Furia Roja“ fanden hier und auf dem Aasener Sportgelände beste Bedingungen vor. Die top gepflegten Spielflächen des SV Aasen und die Beherbergung in dem Fünf-Sterne-Hotel waren so gut, dass sogar die UEFA den SV Aasen und das Hotel Öschberghof mit einer Ehrenplakette für das gelungene spanische EM-Camp auszeichnete.

Ja, das Wohlfühlbarometer der Spanier stand die ganzen Wochen über auf „Hoch“. Bezeichnend eine Äußerung des spanischen Abwehrrecken Daniel Vivian: „Jedes Mal, wenn wir von den Spielen nach Donaueschingen zurückgekommen sind, war es wie ein Nachhausekommen.“ Den Spaniern dürfte schon bei der Ankunft die Augen übergegangen sein, blickte ihnen doch an der Zufahrt zum Hotel ein mächtiger, roter Stier entgegen. Stolze drei Meter lang und zwei Meter hoch. So weckt man heimatliche Gefühle.

Hier lässt es sich sein. Fünf Wochen hatte die spanische Nationalmannschaft im Öschberghof ihr EM- Quartier aufgeschlagen und war begeistert. Als sie nach Hause flog, hatten sie den Titel mit im Gepäck, Bild: Öschberghof

„Es war eine unglaubliche Zeit mit euch“

Wie stolz man beim Öschberghof und beim SV Aasen über den Titelgewinn der Spanier, aber auch den gelungenen eigenen Auftritt ist, wird in einem Post des Hotels deutlich. Wie heißt es da so schön: „Wir machen Europameister! Herzlichen Glückwunsch an die spanische Nationalmannschaft zum Gewinn der Europameisterschaft 2024! Es war eine unglaubliche Zeit, euch bei uns im Öschberghof zu beherbergen und euch auf dem Weg zum Titel zu unterstützen. Wir freuen uns, ein Teil eures Erfolgs gewesen zu sein. Vamos España! Ihr habt es verdient!“

Auch Deutschland hatte Interesse am Öschberghof

Im Vorfeld hatte übrigens auch eine Delegation des DFB mit Rudi Völler an der Spitze ein mögliches EM-Quartier in Donaueschingen in Erwägung gezogen, sich aber dann ganz offensichtlich nach einer Besichtigung anders entschieden. Oh Gott, was wäre bei dieser EM wohl passiert, wenn die in Donaueschingen „campiert“ hätten…

Fans heiß auf Selfies und Autogramme

Zu Beginn des Camps der Spanier am 10. Juni gab es ein öffentliches Training vor 500 handverlesenen Zuschauern in Aasen, dann aber auch nicht mehr. So war es für die Fußballfreunde und Fans nicht möglich, ein Training ihrer Lieblinge auf der Baar zu besuchen. Am Hotel selbst, das komplett von den Spaniern für fünf Wochen gemietet worden war, bestand mit viel Geduld und Glück die Chance, ein Autogramm oder ein Selfie mit den Nationalspielern zu bekommen.

Es war nicht leicht für die Fans, an die Stars ranzukommen. Manche schafften es dann aber doch. Ja, und dann gab es auch jedes Mal die begehrten Selfies und Autogramme. Hier von Nacho.
Foto: Heinz Wittmann

Golf bei Fußballstars hoch im Kurs

Die Spanier nutzten nur allzu gerne die tolle Golfanlage des Hotels, tauschten den großen Ball gegen den kleinen ein. Stürmerstar Álvaro Morata und „Deutschland-Handspieler“ Marc Cucurella lochten genauso gerne mit Begeisterung ein wie der Leverkusener Dani Olmo, der Spanien gegen Deutschland in Führung gebracht hatte. Sogar das Wunderkind Lamine Yamal, der am Samstag seinen 17. Geburtstag feiern konnte, tauschte die Spielkonsole mit dem Golfschläger ein.

Spanier heiß auf den Stier

Bleibt noch die Frage, was aus dem Stier wird. Längst sind auf ihm die Unterschriften aller spanischen Spieler und ihres Trainers verewigt. Sein Plätzchen hat er inzwischen verlassen und sich in einen Stall zurückgezogen. Wo er dauerhaft landen wird, ist noch offen. Im Öschberghof hat man ihn inzwischen zur Versteigerung ausgeschrieben. Das Interesse ist riesig. Der Erlös der Versteigerung soll an die Stiftung des deutschen Nationalspielers Serge Gnabry gehen.

Inzwischen hat auch die spanische Delegation zur Überraschung des Hotels ihr Interesse an dem Stier angemeldet. Der ist nämlich in deren Heimatland binnen nur kurzer Zeit zum wohl berühmtesten Stier aller Zeiten geworden. Dafür haben die Bilder in den Medien gesorgt. Im Hotel geht man davon aus, dass auch die Spanier etwas für den guten Zweck spenden würden.

„Der Stier erinnert dauerhaft an das erfolgreiche Gastspiel der spanischen Mannschaft bei uns im Öschberghof, an die EM 2024 und an schöne, einzigartige gemeinsame Fußballmomente“, sagte Hotel-Manager Michael Artner. Einiges deutet darauf hin, dass der Stier das schon bald an prominenter Stelle genau das irgendwo in Spanien machen wird. Mal sehen, wie diese Geschichte ausgeht.

Öschberghof: Jetzt kommt Bayer Leverkusen

Dass der Öschberghof in Sachen Trainingscamps in Deutschland in der ersten Liga ganz, ganz weit oben mitspielt, zeigt sich vom 28. Juli bis zum 2. August. Dann kommt die nächste Fußballgröße: Der deutsche Meister Bayer Leverkusen schlägt seine Zelte am Öschberghof auf. Kurios dabei: Sollte der spanische Nationalspieler Alejandro Grimaldo von Bayer nicht noch verlängerten Urlaub bekommen, wäre er nur nach zwei Wochen schon wieder am Öschberghof, dann eben mit einem Brötchengeber aus Leverkusen. Mit den deutschen Nationalspielern Florian Wirtz, Robert Andrich und Jonathan Tah (sofern er nicht noch den Verein wechselt), die ja zwangsweise eine längere Pause hatten, wird dann zu rechnen sein.

(wit/gb)

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