Foto: Foto: Adobe Stock, Egon Boemsch
Sollte alles gut gehen, darf man sich auch schon bald in Karlsruhe auf ähnlich schöne Bilder freuen wie einst in der Wilhelma.
Sollte alles gut gehen, darf man sich auch schon bald in Karlsruhe auf ähnlich schöne Bilder freuen wie einst in der Wilhelma.
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Eisbär Wilbär und das neue Baby in Karlsruhe: Zwei Geschichten

11. Januar 2025
In diesen Tagen sorgt das Eisbärenbaby im Karlsruher Zoo für große Aufregung. Wird es überleben oder nicht? Und wenn ja, wann wird man den kleinen Bären zum ersten Mal sehen können? Dabei werden Erinnerungen an den letzten Eisbären wach, der in Baden-Württemberg zur Welt kam: Wilbär. Er wurde am 10. Dezember 2007 in der Stuttgarter Wilhelma geboren. Und  siehe da: Sein Vater war Anton. Ein wachechter „Karlsruher“.

Wilbärs Geburt war eine Sensation

War das eine Sensation, als der damalige Direktor, Prof. Dr. Jauch, bekanntgab, dass in der Wilhelma ein Eisbär zur Welt gekommen war. Zu diesem Zeitpunkt war Wilbär allerdings schon vier Monate alt. Jauch war es gelungen, die Geburt des Eisbären so lange geheim zu halten, damit Mutter Corinna und Wilbär in den ersten Monaten ungestört blieben. Störungen in dieser Phase können tödlich sein oder sogar dazu führen, dass die Mutter ihr Junges auffrisst.

Ruhe ist wichtig

Das weiß auch Karlsruhes Zoodirektor Dr. Matthias Reinschmidt, der nicht ohne Grund vor dem Silvester-Feuerwerk gewarnt hat und sonst alles dafür tut, dass die Eisbärmutter und ihr Baby derzeit ihre Ruhe haben. Ein Unterschied besteht jedoch: Während Corinna Wilbär in Stuttgart an dem dafür vorgesehenen Platz in der Wurfbox im Inneren der Anlage zur Welt brachte, hat Mama Nuka ihren Nachwuchs in Karlsruhe einer Halbhöhle im Freien geboren. Warum sie die dafür vorgesehene Höhle nicht genutzt hat, bleibt unklar. Vielleicht war dies auch der Grund, warum die Geburt frühzeitig bekannt wurde. Nun heißt es weiterhin zittern und hoffen, dass alles gut geht – so wie damals bei Wilbär.

Wilbär überlebte und löste eine Begeisterung aus, wie sie der Stuttgarter Zoo zuvor noch nie erlebt hatte. Dr. Jauch erinnerte sich: „Es hat in der Wilhelma während meiner Zeit nie ein Tier gegeben, das so viel Aufmerksamkeit und Interesse erregt hat.“ Und Jauch war lange Zeit Direktor: Von 1989 bis zu seinem Ruhestand 2013 leitete er die Wilhelma, war eine Institution mit höchster, auch internationaler Reputation.

Die Menschen standen Schlange

Die Menschen standen Schlange, sowohl vor der Kasse als auch vor dem Gehege, als Wilbär erstmals zusammen mit seiner Mutter zu sehen war. Nach kurzem Zögern im Gehege schwamm er der Mutter folgend auch schon im Wasser. Was war das für eine Begeisterung! Wilbär war ein Riesenthema in den Medien und das Highlight jedes Zoobesuchs. Er verzauberte die Wilhelma und ganz Stuttgart. Das Jahr 2008 wurde zu einem der besten Besucherjahre der Wilhelma.

Wilbärs Tod sogt für große Trauer

Von Anfang an war jedoch klar, dass Wilbär nicht in Stuttgart bleiben würde. Im Mai 2009 zog er in den schwedischen Orsa-Park – in einer Nacht-und-Nebel-Aktion, um einen großen Menschenauflauf zu vermeiden. Dieser Plan ging auf. Vergessen wurde Wilbär in Stuttgart dennoch nie. Zum dritten Geburtstag 2010 brachte ein Postbote jede Menge Geschenke nach Schweden, darunter Spielzeug und Fresspakete. Andere schickten Geburtstagsgrüße. Später zog Wilbär erneut um, nachdem der Zoo im Orsa-Park aufgelöst wurde. Er kam nach Eindhoven, wo er im vergangenen Jahr im Alter von 17 Jahren an einer Nabelentzündung verstarb. In Stuttgart war die Trauer groß.

Ja, und nun warten und bangen die Karlsruher um ihr Eisbärenbaby. Sollte es tatsächlich überleben – und die Aussichten verbessern sich mit jedem Tag – dürfte der „Kleine“  – ähnlich wie Wilbär in Stuttgart – schon bald Karlstruhe verzaubern und Zigtausende in seinen Bann ziehen. Einer der da sicherlich auch ganz fest die Daumen drückt, ist der ehemalige Wilhelma-Chef Dr. Jauch.

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