Foto: Oslo. Foto: Munchmuseet/Halvor Bjørngård
EDVARD MUNCH, ZUGRAUCH, 1900, Öl auf Leinwand, 84,5 x 109 cm, Munchmuseet, Oslo.
EDVARD MUNCH, ZUGRAUCH, 1900, Öl auf Leinwand, 84,5 x 109 cm, Munchmuseet, Oslo.
Foto: Oslo. Foto: Munchmuseet/Halvor Bjørngård

Einzigartig in Europa: Die Nordlichter-Ausstellung der Fondation Beyeler

10. Februar 2025
Es gibt Orte, an denen Kunst und Natur auf magische Weise miteinander verschmelzen – die Fondation Beyeler in Riehen bei Basel ist ein solcher Ort. Mit der neuen Ausstellung Nordlichter wird ein faszinierender Blick auf die nordische Landschaftsmalerei geworfen, die so in Europa noch nie präsentiert wurde.

Ein Blick in die Ausstellung

Zu Beginn des Jahres präsentiert die Fondation Beyeler die thematische Ausstellung Nordlichter. Im Fokus stehen rund 70 Landschaftsgemälde von Künstlerinnen und Künstlern aus den nordischen Ländern und Kanada, die zwischen 1880 und 1930 entstanden sind, darunter beeindruckende Werke von Hilma af Klint und Edvard Munch.

Die Faszination der nordischen Natur

Sie alle verbindet die Natur des Nordens, insbesondere der boreale Wald, als eine gemeinsame Inspirationsquelle. Die scheinbar unermesslichen Wälder, das strahlende Licht der im Sommer schier endlosen Tage, die langen Nächte im Winter und Naturphänomene wie das Nordlicht haben eine eigene moderne nordische Malerei hervorgebracht, die eine besondere Anziehungskraft und Faszination ausübt.

Bedeutende Künstlerinnen und Künstler

Gezeigt werden Landschaftsgemälde von Helmi Biese, Anna Boberg, Emily Carr, Prinz Eugen, Gustaf Fjæstad, Akseli Gallen-Kallela, Lawren S. Harris, Hilma af Klint, J. E. H. MacDonald, Edvard Munch, Iwan Schischkin, Harald Sohlberg und Tom Thomson.
Viele dieser Künstlerinnen und Künstler sind in ihren Heimatländern berühmt, aber für die meisten Besuchenden hierzulande spannende Neuentdeckungen. Es ist das erste Mal, dass diesem Thema in Europa eine eigene Ausstellung gewidmet wird.

Harald Sohlberg, Haus  an der Küste (Fischerhütte), 1906, Öl auf Leinwand, 109 x 94 cm
The Art Institute of Chicago, Schenkung Edward Byron Smith

Foto:  bpk/The Art Institute of Chicago/Art Resource, NY

Der boreale Wald als zentrales Element

Der boreale Wald, auch als Taiga oder Waldtaiga bekannt, ist der größte Urwald der Erde und trägt maßgeblich zu ihrem ökologischen Gleichgewicht bei. Geprägt von dichten Nadelwäldern, erstreckt er sich südlich und nördlich des Polarkreises über große Teile Skandinaviens, Finnlands, Russlands und Kanadas. Ihn zu erleben, ist überwältigend – allein schon wegen seiner unermesslichen Gleichförmigkeit und gewaltigen Ausdehnung. Auf fast allen Gemälden in der Ausstellung spielt der boreale Nadelwald eine dominierende Rolle. Nur Anna Boberg und, in seinen späteren Werken, Lawren S. Harris haben Landschaften nördlich der Baumgrenze in der Tundra oder sogar im ewigen Eis der Arktis gemalt.

Wasser als künstlerisches Element

Ein weiteres Element dieser intensiven Landschaft des Nordens ist das Wasser der unzähligen Seen und Fjorde, die auf den Gemälden oft ein horizontales Gegengewicht zu den senkrechten Bäumen des Waldes bilden und – wie vor allem in den Werken von Helmi Biese und Akseli Gallen-Kallela – den Wind sichtbar machen, der die Wasseroberfläche fortwährend verändert.

Das Spiel des Lichts

Neben dem Schnee, der das Erscheinungsbild der Landschaft von Ende Oktober bis in den April bestimmt, ist das Licht ein weiteres wiederkehrendes Motiv: die mystischen Polarlichter, die in leuchtenden Farben den Himmel erhellen, die klaren Sommertage, an denen es nie ganz dunkel wird, die Mittsommersonne und im Winter die Dunkelheit der endlos langen Nächte.
Diese Naturphänomene nahmen die Künstlerinnen und Künstler nicht nur als Motive wahr, sondern auch als lebendige Kraft, die ihr Schaffen maßgeblich beeinflusste. So hielten sie nicht lediglich das Gesehene in ihren Werken fest, sondern verliehen auch emotionalen Erlebnissen Gestalt – in Bildern, die die Betrachtenden in die Weiten des borealen Waldes entführen und zum Nachdenken über die Beziehung zwischen Mensch und Natur anregen.

Info zur Fondation Beyeler

Die Fondation Beyeler in Riehen bei Basel ist international bekannt für ihre hochkarätigen Ausstellungen, ihre bedeutende Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst sowie ihr ambitioniertes Veranstaltungsprogramm. www.fondationbeyeler.ch

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