Wenn am Silvestertag um 20.30 Uhr in Schiltach die große Glocke der Stadtkirche zu läuten beginnt, setzt sich in dem schmucken Städtchen der große Zug mit vielen, vielen Laternen tragenden Schiltachern singend in Bewegung. Jahr für Jahr werden dabei die gleichen vier Lieder gesungen. Und schon sind wir beim Grundgedanken der dem des jährlichen Silvesterzug zugrunde liegt. Mit dem Singen der religiösen Lieder soll Gott gedankt werden. Seit wann es diesen Brauch gibt, weiß man in Schiltach nicht so genau, doch gibt es inzwischen deutliche Hinweise darauf, dass die Anfänge der Prozession bis mindestens ins 18. Jahrhundert zurückreichen dürften .
Was ist das für eine einzigartige Stimmung, die sich mit dem Beginn des singenden Silvesterzuges über die Stadt legt Alle künstlichen Lichtquellen ausgeschaltet. Dies gilt für die Straßenbeleuchtung genauso wie für die Schaufenster- und Reklamebeleuchtung oder das Licht in den Häusern an den Straßen, durch die sich der lange, lange Zug der Schiltacher mit ihren brennenden Laternen bewegt. Nur diese, die brennenden Pechfackeln am Rande der Strecke und die leuchtenden Christbäume hinter den Fenstern der Wohnungen erleuchten die Szenerie. Viele, viele Menschen aus nah und fern stehen am Straßenrand, verfolgen gebannt das Geschehen.
Zum Zug gehört auch eine Predigt des Pfarrers. Abschließend versammelt sich die Bürger vor dem Rathaus. Dort hält der Bürgermeister eine Rede und die Stadtkapelle und der Männergesangverein stimmen feierliche Weisen an. Viele, viele singen mit. Bewegend!
Übrigens: Das Einhalten der Regeln wird sogar von einem Ordnungsdienst überwacht. Traditionell werden dafür die Männer von der Stadt eingeteilt, die Männer, die im ablaufenden Jahr geheiratet haben. Sie wachen über die Einhaltung der Regeln und der Ordnung. So ist beispielsweise das Abbrennen von Feuerwerk und Böllern streng verboten.
Weitere Infos über die Stadt und den Silvesterzug unter www.schiltach.de. Dort kann man sich auch die Lieder des Silvesterzugs anhören