Die warme Frühlingssonne lockt unzählige Blüten in allen Schattierungen zwischen Blauviolett und Weiß aus dem Boden hervor. Ein atemberaubendes Naturschauspiel.
Wenn Sie die einzigartigen Wildkrokusse bewundern möchten, planen Sie doch einen Besuch der Krokuswiesen in den nächsten Tagen ein. So findet beispielsweise am Samstag, 18. März, um 14 Uhr eine Führung statt, für die man sich allerdings anmelden muss. Weitere Infos gibt es unter www.teinachtal.de. Sie können die Krokusblüte aber auch vom mit Infotafel versehenen herrlichen Krokusweg aus selbst genießen.
Um die Herkunft des wilden Krokus ranken sich zahlreiche Geschichten und Legenden, die Sie bei einer Wanderung oder Führung erfahren können. Kreuzfahrer sollen ihn aus dem Orient mitgebracht haben. Andere meinen, dass Hirsauer Mönche einen planvollen Anbau zur Gewinnung von Safran versuchten, wozu der Crocus neglectus jedoch nicht geeignet ist. Etwas wahrscheinlicher erscheint die Erklärung, dass der Diplomat und Burgherr Benjamin Buwinghausen von Wallmerode den Krokus zur Zierde für die Burggärten 1620 von einer Auslandsreise mitbrachte und die Pflanze von hier auswilderte.
Sicher ist, dass für die Ausbreitung der Pflanze die landwirtschaftliche Nutzung der Wiesen von entscheidender Bedeutung ist. Die Samenstände gelangen in das Viehfutter, werden unverdaut wieder ausgeschieden und mit dem Dung weiterverbreitet. Da der Dung überwiegend auf der eigenen Scholle landete, blieb der Krokus lange Zeit auf die Zavelsteiner Markung begrenzt. Erst nachdem Zavelsteiner Wiesen auch von Landwirten aus den umgebenden Dörfern genutzt wurden, hat sich der Krokus auch in den Gemarkungen Sommenhardt, Lützenhardt, Rötenbach, Weltenschwann und Speßhardt angesiedelt.
Ein beeindruckendes Erlebnis kann ein Abendspaziergang im Frühling werden. In der Ferne zeichnet sich die Silhouette der Schwäbischen Alb ab, vor einem liegt das Zavelsteiner Städtchen und auf den sanft geneigten Wiesen leuchten Hunderte Krokusblüten im Licht der untergehenden Sonne.