Ja, die Wilhelma war sein Leben. Der Schwenninger leitete von 1989 bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2013 die Wilhelma als Direktor der staatlichen Anlagen und Gärten und prägte in dieser Funktion über zwei Jahrzehnte lang die Entwicklung des Zoologisch-Botanischen Gartens. Bereits seit 1980 war er als Kurator für das Aquarium der Wilhelma verantwortlich. Seinen Lebensabend verbrachte er in Dauchingen, einer Nachbargemeinde von Villingen-Schwenningen (Schwarzwald-Baar-Kreis). Seiner Schwarzwälder Heimat blieb er zeitlebens eng immer eng verbunden.
Die Wilhelma entscheidend geprägt
Während seiner langjährigen Amtszeit setzte der promovierte Zoologe zahlreiche richtungsweisende Bau- und Modernisierungsvorhaben um, die das Erscheinungsbild und die inhaltliche Ausrichtung der Wilhelma bis heute mitbestimmen. Dazu zählen unter anderem die Freiflugvolieren, das Amazonienhaus, das Insektarium, die Wilhelmaschule sowie das neue Menschenaffenhaus. Unter seiner Leitung behauptete die Wilhelma ihre Position als europaweit anerkannter Zoologisch-Botanischer Garten.
Auch international hoch anerkannt
Prof. Dr. Jauch engagierte sich darüber hinaus auf nationaler und internationaler Ebene für die Zukunft zoologischer und botanischer Einrichtungen. So war er von 1996 bis 2000 Präsident des Verbandes Deutscher Zoodirektoren (heute Verband der Zoologischen Gärten, VdZ) und gehörte 1992 zu den Gründungsmitgliedern des Verbands Botanischer Gärten.
Von 1994 bis 2000 war er Vorsitzender der Europäischen Erhaltungszuchtprogramme (EEP) des europäischen Zooverbandes EAZA und war über mehrere Legislaturperioden hinweg gewähltes Mitglied im Council der EAZA. Des Weiteren lehrte er an der Universität Stuttgart. Für seine Verdienste wurde ihm im Jahr 2003 das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
Thomas Kölpin: „Er hat Großes bewirkt“
Viele Mitarbeitende erinnern sich mit großer Wertschätzung an die gemeinsame Zeit mit Dieter Jauch. „Dieter Jauch hat die Entwicklung der Wilhelma maßgeblich vorangetrieben und dabei Großes bewirkt. Mein herzliches Beileid gilt allen, die Prof. Jauch persönlich kannten und schätzten. In Gedanken sind wir bei seinen Angehörigen in dieser Zeit der Trauer“, so Dr. Thomas Kölpin.