Schwarzwald aktuell
Auf dem „Dach“ des Nordschwarzwalds! Dieses super Bild von der Hochfläche der Hornisgrinde stammt von Robert Schwendemann.
Auf dem „Dach“ des Nordschwarzwalds! Dieses super Bild von der Hochfläche der Hornisgrinde stammt von Robert Schwendemann.

Die Hornisgrinde: Höchster Berg im Nordschwarzwald

28. Oktober 2021

Sie ist schon etwas ganz besonders: die Hornisgrinde. Mit ihren 1164 Metern das Höchste was der Nordschwarzwald zu bieten hat. Und dann die Ausmaße!. Sage und schreibe zwei Kilometer erstreckt sich das imposante Hochplateau von Nord nach Süd.

Berg der Superlative

Doch die Rekordhöhe im Nordschwarzwald ist nicht das einzige Superlativ, das das „Dach des Nordschwarzwalds“ zu bieten hat. Mit 2200 Liter pro Quadratmeter im Jahr gibt es hier – sieht mal einmal von den Alpen ab  – die größten Niederschlagsmengen Deutschlands. Auch die 180 Nebeltage der Hornisgrinde sind ein Spitzenwert in Deutschland. Die hohe Luftfeuchtigkeit soll übrigens sehr gut für die Haut sein. Hier oben liegt auch das größte Moor im Grinden-Schwarzwald. Es bedeckt den Südgipfel fast vollständig und ist bis zu sieben Meter dick. Auch der Wind pfeift hier oben richtig. Nicht von ungefähr finden Sie auf der Hornisgrinde eine Windkraftanlage. Übrigens die höchst gelegene Deutschlands. Es war seinerzeit auch die erste, die in Baden-Württemberg errichtet wurde. Die damalige ist inzwischen schon wieder abgebaut, wurde durch eine größere leistungsstärkere ersetzt.

Auf dem weithin bekannten Grindenpfad mit dem 206 Meter hohen Sendeturm des SWR im Hintergrund Foto: © calmane – stock.adobe.com

Wandertipp: Auf dem Grindenpfad über die Hornisgrinde

Wer die Hornisgrinde näher kennenlernen will, macht dies am besten auf dem knapp 5 Kilometer langen Grindenpfad. Ausgangspunkt des bestens ausgeschilderten Pfades ist der Parkplatz Berghotel Mummelsee, Schwarzwaldhochstr. 11, 77889 Seebach. Der sagenumwobene Mummelsee ist bekanntlich einer der Top-Sehenswürdigkeiten des Schwarzwalds, Er liegt direkt liegt an der bekannten Schwarzwaldhochstraße B 500 zwischen Baden-Baden und Freudenstadt.

Nun aber zu unserer Wanderung, auf der Sie den speziellen Lebensraum der waldfreien Grinden kennenlernen werden.-Die Grinden sind Heimat für viele seltene Pflanzen und Tiere, wie zum Beispiel Rauschbeere oder Kreuzottern. Wild und von rauer Schönheit erinnern die mit Latschenkiefern, Beersträuchern, Rasenbinse, Heidekraut und Pfeifengras bewachsenen Flächen an Landschaften in Skandinavien

Auf der kleinen Runde über das Gipfelplateau, die zum Teil auch über Stege verläuft, erklären Schautafeln alle wichtigen Lebensräume, stellen die hier lebenden Arten vor oder berichten über die Entstehung des Berges. Die einzelnen Stationen fordern zum Raten und Spielen auf. Gerade auch für Kinder ein großartiges Erlebnis. Besonders spannend: das Tagebuch einer Auerhenne! Es steht am Rand des Fichtenwaldes, wenn Sie vom Bismarckturm über den Bohlenweg das Hochmoor durchquert haben.

Alte Grenze – der Dreifürstenstein

Auf der Wanderung passiert man den Dreifürstenstein, eine denkmalsgeschützte Buntsandsteinplatte. Auf dieser wurden im Jahr 1722 die Grenzen zwischen der Markgrafschaft Baden, dem Herzogtum Württemberg und dem Fürstbistum Straßburg festgelegt. Weitere Höhepunkte sind die Besteigungen der Aussichtstürme Bismarckturm und Hornisgrinde-Aussichtsturm.

Eine erholsame Tour, auch für Familien mit Kinderwagen geeignet, auf der Sie die herrliche Grindenlandschaft kennenlernen können Einkehrmöglichkeit gibt es im Berghotel Mummelsee oder in der Grinde-Hütte (Montag Ruhetag) direkt neben dem Hornisgrinde-Aussichtsturm.

Die Hornisgrinde und ihre Türme

Zu den Highlights bei einem Besuch der Hornisgrinde gehören natürlich auch der Besuch der Türme. Die Hornisgrinde hat deren gleich zwei: den Bismarck- und den Hornisgrindeturm. Was die beiden eint, ist herrliche Aussicht, wobei der Bismarckturm gerade einmal sieben Meter hoch ist. Dafür steht er auf dem höchsten Punkt des Berges. Der Turm wurde um 1840 als Signalturm errichtet, zwischendurch lange militärisch genutzt. 2000 wurde er von Grund auf saniert. Seitdem ist er über eine stählerne Außentreppe als Aussichtsturm frei zugänglich. Gehen Sie hoch, Sie werden es nicht bereuen.

Dies gilt natürlich auch für den größeren Bruder des Bismarckturms, den Hornisgrindeturm. Genießen Sie den herrlichen Blick über das Hochplateau des Gipfels, die zahlreiche Berge des Schwarzwalds, hinüber zu den Vogesen, Teilen des Pfälzerwaldes und der Schwäbischen Alb. Ja, bei sehr guter Sicht reicht der Blick im Süden sogar bis zu den Alpen.

Der Hornisgrindeturm: Gehen Sie hoch. Es lohnt sich. Die Aussicht ist fantastisch. Foto: Oskar – stock.adobe.com

Der Hornisgrindeturm wurde 1910 vom Schwarzwaldverein einst als Aussichtsturm gebaut. 1942 von der deutschen Wehrmacht beschlagnahmt, diente er nach dem Krieg dem französischen Militär als Radarstation in einem rund 30 Hektar großen militärisch genutzten, eingezäunten Areal. Spuren der einstigen militärischen Nutzung finden sich auch heute noch auf dem Berg. Seit 2005 ist der Turm wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Und gewachsen ist er auch. Er hat eine Haube erhalten und ist statt ursprünglich 20 Metern nun stolze 23 Meter hoch. Seit kurzem ist die Hornisgrinde um eine weitere Attraktion reicher: die neue Grinde-Hütte, die zur Einkehr lockt.

Vom höchsten Turm auf der Hornisgrinde haben wir bislang noch gar nicht geredet. Das ist der Sendeturm des SWR. Stolze 206 Meter ragt das in den Jahren 1971/72 errichtete Bauwerk wie eine Nadel in die Höhe. Für die Öffentlichkeit ist es allerdings nicht zugänglich.

Die Hornisgrinde im Winter

Direkt an der Hornisgrinde befindet sich keine Liftanlage. Nördlich des Gipfels befindet sich jedoch der Skizirkus Unterstmatt, mit zwei Liften am Nordhang des Muhrkopfes und dem Skilift Ochsenstall. Im Süden ist der Skilift Seibelseckle benachbart.

Er ist 3,7 Hektar groß, hat einen Umfang von rund 800 Metern, eine Tiefe von 18 Metern: Der Mummelsee ist eine der Top-des Schwarzwalds. Von ihm führt ein herrlicher Pfad auf die nahe Hornisgrinde. Foto: CatalpaSpirit – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=49090741

Um den Gipfel der Hornisgrinde herum führt eine 14 km lange Rundloipe, die sich aus den Teilstrecken Mummelseeloipe (6 km), Hundsrückenloipe (4,5 km) und der Verbindungsloipe Ochsenstall-Seibelseckle (3,5 km) zusammensetzt. Sie ist für klassische und Skating-Technik präpariert. Einstiegsmöglichkeiten befinden sich am Mummelsee, am Bergsattel Seibelseckle und am Bergsattel Unterstmatt.

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