1962/63 – der Jahrhundertwinter
Der härtesten Winter war der 1962/63. Nicht nur im Schwarzwald, sondern deutschlandweit. Mit seiner deutschlandweiten Mitteltemperatur von -5,5 Grad Celsius (°C) war er nach den Berechnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) der kälteste Winter seit Beginn der flächendeckenden Messungen in Deutschland im Jahr 1881.
Von Dezember bis in den März hinein gab es nahezu durchgehend Dauerfrost mit zum Teil extremen Temperaturen unter 20 Grad nach und nach und nach froren alle Flüsse, Kanäle und Seen zu. Auf dem Rhein musste die Schifffahrt eingestellt werden, der Bodensee war mit der berühmten Seegfrörne komplett zugefroren und im Schwarzwald wurde der Titisee im Februar 1963 kurz mal zum Flugplatz. Von der Länge und den Durchschnittswerten war das das härtete, was es auch im Schwarzwald seit Beginn der Messungen gab.
Allerdings: Temperaturmäßig wurde die Tiefstwerte in einem anderen Winter erreicht: 1956 fielen die Temperaturen in einem insgesamt eiskalten Februar auf dem Feldberg am 10. 2 auf minus 30,7 Grad und in Freiburg auf minus 22,4. Für beide Orte Rekordmarken, die bis heute nicht mehr geknackt wurden.
Silvester 2022: Neue Wärmerekorde
Im Gegensatz die historischen Höchsttemperaturen, die erst jetzt an diesem Silvestertag 2022 erreicht wurden. In Müllheim im Markgräflerland bei Freiburg und in Ohlsbach in der Ortenau kletterte das Thermometer jeweils auf neue Rekordmarken von jeweils 20,3 Grad. Nur in Wielenbach im oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau war es mit 20,8 Grad in Deutschland noch wärmer. Damit der Rekorde noch nicht genug. Mit einer Jahremitteltemperatur von 10,9 Grad war das Jahr 2022
das Wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881.
Feldberg hält Schneerekord: 3,50 Meter
Jetzt zu den Schneehöhen. Klar, dass der Jahrhundert 1962/63 ganz vorne mit dabei war, die zwei Meter packte, aber die Schneehöhenrekorde wurden in anderen Wintern gebrochen. Die Älteren werden sich vielleicht noch an den spektakulären Schwarzwaldwinter 1969/70 erinnern. Gegen dessen Ende wurden auf dem Feldberg stolze 3,50 Meter Schneehöhe gemessen. Eine Höhe, die alles bisher Dagewesene und Folgende bei weitem in den Schatten stellte.
Nur ein weiteres Mal – so ist bei wetterkanal.kachelmannwetter.com nachzulesen – wurde auf dem Feldberg darüber hinaus die 3-Meter-Marke erreicht. Dies am 13. Februar 1952, als auf den Punkt genau drei Meter gemessen wurden. Ansonsten ist bereits die eher 2-Meter-Marke außergewöhnlich. Zuletzt wurde sie mit 2,30 Meter am 8. März 2006 deutlich überschritten.
Schneereiche Hornisgrinde
In dem schneereichen Winter 1969/70 hätte übrigens auch die Hornisgrinde die 3-Meter fast gepackt. Aber eben nur fast. Die 2,90 Meter von damals sind seit Beginn der Messungen bis heute Rekord auf dem höchsten Berg des Nordschwarzwalds. Viel Schnee lag auf hier auch am Ende des Winters 1988 mit 2,60 Meter. Aus diesem Jahr stammen auch die Rekordschneehöhen von 2,35 Meter auf dem Kniebis und 2,05 Meter auf Freiburgs Hausberg, dem Schauinsland.
Trotz weniger Schnee, mehr Lift-Tage
Und die Entwicklung in den letzten Jahren? Nehmen wir einmal den Feldberg. Hier ging laut einem Bericht von t-online, der sich auf Daten des Deutschen Wetterdienstes stützt, die Schneefallmenge gegenüber den 1960er-Jahren um mehr als die Hälfte von 6,06 Meter pro Winter auf 2,92 Meter in den letzten Jahren zurück. Ein Rückgang von mehr als der Hälfte. Im gleichen Zeitraum sank die Zahl der Tage, in der der Feldberg schneebedeckt war, von 189 auf 161.
Beruhigend für alle Skifans: Die Zahl der Tage, an denen Wintersport betrieben werden kann, ist im Gegensatz zu den gerade genannten Zahlen im Schwarzwald – ähnlich wie in anderen Skigebieten Deutschlands – sogar gestiegen. Dafür sorgen heute hochmoderne Beschneiungstechniken. Ein Beispiel aus dem Schwarzwald: Die Lifte des Wintersportzentrums Seibelseckle an der Schwarzwaldhochstraße im Nordschwarzwald waren in der Saison 2017/18 119 Tage geöffnet. Ein neuer Allzeit-Rekord fürs Seibelseckle. Im höher gelegenen Feldberger Skigebiet liegt die Zahl der Tage pro Jahr im Schnitt übrigens um die 130.