Schwarzwald aktuell
Foto: FWTM/Schwerer
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Die Freiburger und ihre Bächle

26. März 2019

Ja, ja, die Freiburger und ihre berühmten Bächle. Ohne sie kann kann man sich die Breisgau-Metropole eigentlich nur schwerlich vorstellen.

Bis ins 12. Jahrhundert geht ihre Geschichte zurück. Die mit Flusswasser der Dreisam gespeisten BHächle durchziehen auf einer Länge von insgesamt neun Kilometern unzählige Gassen der Freiburger Altstadt. Rechnet man noch die Strecke dazu, die die Bächle unterirdisch fließen, sind wir sogar bei 15,4 Kilometer.

In alten Zeiten dienten die Bächle unter anderem der Brandbekämpfung, der Brauchwasserversorgung und als Viehtränke. Die Idee war so gut, dass sie Jahrhunderte überdauerte. Es gab aber auch Gegner: Im 19. Jahrhundert galten die Bächle als „unmodern“ und sollten unter Gittern verschwinden. Und in den 50er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts wollte der ADAC sie gar als Verkehrshindernisse abschaffen lassen, doch er hatte die Rechnung zum Glück ohne die Freiburger gemacht.

Heute sind sie eine Touristenattraktion, und wer aus Versehen in ein  Bächle „dappt“ (reintritt) muss) angeblich eine Freiburgerin oder einen Freiburger heiraten. Die Bächle sorgten deshalb auch bundesweit schon des Öfteren richtig für Schlagzeilen. So, als der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder 20001 ins Bächle trat. Allerdings: Eine Freiburgerin hat der mehrfach verheiratete Schröder bis heute noch nicht aufs Standesamt geführt. Doch was nicht ist . . . Na, ja, wir wollen es ja nicht verschreien.

Ihre ganz besonderen Erfahrungen sammelte übrigens auch die Ehefrau des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl, Maike Kohl-Richter, bei ihrer Anreise zum Papstbesuch im Jahr 2011. Sie steuerte ihren Mercedes doch tatsächlich ins Bächle. Das war zu viel für das „dicke“ Auto. Ein Kran musste das Fahrzeug bergen.

Heute sind die Bächle an heißen Sommertagen eine willkommene Abkühlung für die Füße. Doch aufpassen! Gerade in den Sommermonaten herrscht in den Bächle auch reger Bootsverkehr. In der Fußgängerzone – und zwar in der Münsterstraße/Ecke Kaiser-Joseph-Straße , werden an einem Reha-Laden fröhlich-bunte, kleine  Holzboote mit Segeln und einer langen Schnur verkauft, die dann von Kindern zumeist auch gleich zu Wasser gelassen werden, wobei dabei nicht ganz sicher ist, was denn jetzt mehr leuchtet: die Kinderaugen oder die bunten Segel. Einmal im Jahr gibt es inzwischen sogar ein richtiges Bächleboot-Rennen mit vielen, vielen kleinen Kapitänen. Ein Riesenspaß für die Kinder.

 

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