Schwarzwald aktuell
Foto: Von Volatus – Eigenes Werk, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=50440354
Blick auf den Blauen. Die Luftaufnahme stammt aus dem Jahr 2016. Das Berghotel im Vordergrund ist derzeit geschlossen.
Blick auf den Blauen. Die Luftaufnahme stammt aus dem Jahr 2016. Das Berghotel im Vordergrund ist derzeit geschlossen.
Foto: Von Volatus – Eigenes Werk, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=50440354

Blauen – der König im Markgräflerland

6. März 2024
Mit seinen 1165 Metern Höhe nimmt der Blauen – auch Hochblauen genannt – in der Rangliste der Schwarzwaldberge gerade einmal Platz 50 ein und dennoch ist er ein ganz besonderer Berg. Als höchster Gipfel des Markgräflerlands ist er so etwas wie der König dieser Region.

Majestätischer Ausblick über drei Länder

„Oh wie wechsle Berg und Tahl / Land und Wasser überal“, diese Worte des berühmten Schriftstellers und Dichters Johann Peter Hebel finden sich am kleinen Aussichtsturm von Badenweilers Hausberg. Von diesem Aussichtspunkt aus erstreckt sich ein herrlicher Blick über die bewaldeten Hänge, den Südschwarzwald und die Oberrheinebene. Mit etwas Glück kann man sogar einen Blick auf die Schweizer Alpenkette erhaschen. Die grandiose Weite und die Fernsicht über drei Länder hinweg bieten eine Atmosphäre absoluter Ruhe und Erhabenheit.  Weithin bekannt ist das Berghotel Hochblauen. Wer hin will, muss sich aber noch ein bisschen gedulden. Derzeit ist das Hotel wegen Umbaumaßnahmen noch geschlossen.

Ein Magnet für Prominente

Der Blauen ist nicht nur bei Naturliebhabern beliebt, sondern auch bei Prominenten. Die Liste der Berühmtheiten, die diesen Berg besucht haben, ist beeindruckend. Bundespräsidenten wie Theodor Heuss und Johannes Rau sowie internationale Persönlichkeiten wie Jawaharlal Nehru und seine Tochter Indira Ghandi zählen zu den Gästen, die dem Blauen ihre Aufwartung machten. Auch der russische Schriftsteller Anton Tschechow gehörte zu denjenigen, die gerne Zeit auf dem Berg verbrachten.

 Es ist anzunehmen, dass es indes nicht der Blauen war, der sie zuvorderst ins Markgräflerland lockte, sondern der Kurort Badenweiler. Schließlich zählt der in der Welt der Bäder neben Baden-Baden zu den renommiertesten Bädern Deutschlands zählt.

Das markanteste Bauwerk auf dem Blauen ist der 1985 errichtete Fernmeldeturm „Sender Blauen“, der sich knapp 100 Meter südöstlich des Aussichtsturms befindet. Seine Höhe von 96,5 Metern sorgt dafür, dass er weithin sichtbar ist. Für die Öffentlichkeit zugänglich ist er indes nicht.

Die Blauen-Schanze – eine vergangene Attraktion

Eine weitere Attraktion auf dem Blauen war die Skisprungschanze, die 1933 erbaut wurde und bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs in Betrieb war. Die wagemutigen Sportler, die an den „Blauen-Springen“ teilnahmen, erreichten beachtliche Weiten. Der Schanzenrekord von 33 Metern, aufgestellt von Oskar Faller aus Breitnau, zeugt von der Leistungsfähigkeit dieser Athleten, die mit Holzskiern und Lederbindungen über den Bakken gingen.

Streit um Windkraft auf dem Blauen

Der Blauen mag nicht der höchste Berg im Schwarzwald sein, aber seine Geschichte, und seine landschaftliche Schönheit machen ihn zweifellos zu einem Juwel im Markgräflerland. Gerade diese Schönheit sorgte, dafür dass der Berg erst vor Kurzem wieder in die Schlagzeilen kam. In der Gemeinde Schliengen hatte sich in einem Bürgerentscheid eine Mehrheit gegen den Bau von 3 Windrädern auf dem Gipfel ausgesprochen.

 Ob das, den Bau von Windrädern hier oben verhindern kann, scheint her unwahrscheinlich, da die Grundstücke dafür im Gegensatz zu denen, um die es in der Abstimmung ging, nicht im Gemeindebesitz sind. Auf diesem Gelände sollen fünf Windräder entstehen. Die Vernehmen nach wollen die Investoren auf dem nicht gemeindeeigenen Areal an ihren Ausbauplänen festhalten.

DAS KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN

Solverwp- WordPress Theme and Plugin