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Foto: Hochschwarzwald Tourismus GmbH
Beliebtes Ausflugsziel auf dem Feldberg: das Bismarckdenkmal
Beliebtes Ausflugsziel auf dem Feldberg: das Bismarckdenkmal
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Bismarckdenkmal: ein Wahrzeichen des Feldbergs

15. März 2021

 

In diesem Jahr werden es 125 Jahre, seit auf dem Feldberg, genauer gesagt auf dem höchsten Punkt des Seebucks, das Bismarckdenkmal eingeweiht wurde. Längst ist es ähnlich wie der Feldbergturm zu einem Wahrzeichen des Feldbergs geworden, berühmt für seinen fantastischen Blick auf den Feldsee und die begeisternde Fernsicht, die man von hier oben genießt.

Nach seiner Entlassung als Reichskanzler im Jahr 1890 setzte im damaligen deutschen Kaiserreich eine beispiellose Bismarck-Verehrung ein. Auch auf dem Feldberg kamen noch im Jahr seines erzwungenen Rücktritts Fans des ehemaligen Reichskanzlers zusammen. Dabei wurde die Idee für ein Denkmal geboren. Am 4. Dezember 1896 wurde es schließlich als erstes Bismarckdenkmal Badens eingeweiht. Eine ganze Reihe weiterer sollten im Badnerland noch folgen.

Errichtet wurde der quadratische, aus Feldsteinen gemauerte Bismarck-Obelisk mit Bronzemedaillon und Wappen unter der Leitung des Freiburger Stadtbaumeisters Thoma. Das Relief mit dem Bild Bismarcks wurde von Professor D. Dietsche modelliert. Gleichzeitig mit dem Denkmal wurde auch der Kapfererweg vom Feldberger Hofhinauf zum Seebuck seiner Bestimmung übergeben.

Die Feierlichkeiten selbst wurden mit einem Festbankett am Vorabend sowie einem offiziellen Festessen am Tag der Eröffnung zelebriert. Um dem Ansturm an Festgästen zu begegnen, verkehrte auf der Höllentalbahn zwischen Freiburgund Titisee ein Sonderzug.

Bismarcks Schwarzwald-Erinnerungen

Bismarck selbst war zwar nicht da, bedankte er sich mit folgenden Zeilen: „Ich bin sehr dankbar für die hohe Ehre, die mir mit der Errichtung des Denkmals gerade auf dem Feldberge erwiesen wird und habe aus früheren Besuchen des schönen badischen Landes die anschauliche Erinnerung des Schwarzwalds.“

Nach der Einweihung kamen alljährlich Bismarckverehrer auf dem Feldberg zusammen, um in einer Feier des „Eisernen Kanzlers“ zu gedenken und sein Andenken zu ehren. Bis in das Kriegsjahr 1941 wurden die Feiern durchgeführt. Am 1. April 1945 legten wenige Tage vor dem Kriegsende zum letzten Mal einige Bismarckfreunde einen Kranz am Denkmal auf dem Seebuck nieder.

Denkmal drohte das Aus

Weil nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs der Verein der Freunde Bismarcks nicht mehr bestand, kümmerte sich in den ersten Nachkriegsjahren niemand mehr um das Denkmal, und es geriet immer mehr in Verfall. Im Jahr 1956 sah sich das Landratsamt Hochschwarzwald gezwungen, einzuschreiten, denn das Mauerwerk war nicht mehr standfest. Während der ersten Maitage des Jahres 1956 stürzte es wegen Erosionsschäden in seinem oberen Drittel ein. Weil sich aber kein Eigentümer ermitteln ließ, schien das Schicksal des Denkmals besiegelt.

Da es jedoch – wie der Feldbergturm – zu einem Wahrzeichen der Feldberggipfel geworden war, setzte sich die Gemeinde Feldberg für die Erhaltung ein. Die Gemeinde Feldberg bewerkstelligte 1966 den Wiederaufbau. Die Kosten betrugen 29 000 DM. Sie wurden größtenteils durch Spenden erbracht; der Landkreis Hochschwarzwald stiftete 15 000 DM. 2009 wurde das Denkmal letztmals saniert.
 

 

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