Für den Kandel dürfte die neue „Bergwelt“ eine erhebliche touristische Aufwertung bedeuten. Der Bau wird auf dem Areal des seit 2002 nach einem Brand leerstehenden, maroden ehemaligen Kandelhotels errichtet werden, wobei dieses Gebäude komplett abgerissen werden wird.
Das Konzept der „Bergwelt Kandel“ setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen. So wird in herrlicher Lage ein schmucker Berggasthof mit rund 60 Sitzplätzen im Innern und einem großen Biergarten mit rund 200 Sitzplätzen gebaut. Dazu kommen im ersten Stock des Gebäudes noch fünf Gästezimmer, zwei Appartements und eine Betreiberwohnung.
Zur ersten Baustufe gehört auch der Bau eines eigenen Veranstaltungs- und Seminarbereichs mit großzügigem Foyer und Wintergarten zum Empfang von bis zu 200 Gästen für Hochzeiten, Seminare, Firmenfeiern und Veranstaltungen jeglicher Art. Darüber hinaus werden auch Wohnmobilstellplätze angelegt. In einem zweiten Bauabschnitt sollen zu einem späteren Zeitpunkt dann noch drei Ferienchalets folgen.
Bei der Architektur der neuen Bergwelt wurde großer Wert daraufgelegt, dass sich der Bau, der durchweg aus heimischen Hölzern errichtet werden wird, harmonisch in die Landschaft einfügt, wobei die vorgelegten Pläne des Investors auf große Zustimmung und Anerkennung gestoßen sind.
Bei dem Investor handelt es sich um Ulrich Reichenbach, der bewiesen hat, dass er „Unternehmen kann.“ Seine Metzgerei in Glottertal hat sich aus kleinen Anfängen heraus zu einem florierenden landwirtschaftlichen Selbstvermarkter mit inzwischen 70 Mitarbeitern entwickelt, wobei man stolz darauf ist, dass das komplette Sortiment aus eigener Herstellung kommt. Dafür betreibt Reichenbach, der als sehr heimatverbunden gilt, eine Landwirtschaft mit rund 900 Rindern und 1500 Schweinen und bewirtschaftet ca. 150 Hektar Grünland.
Klar, dass man auch in den vier Kandel-Anrainergemeinden Waldkirch, Glottertal, Simonswald und St. Peter sowie dem Landkreis Emmendingen die Bergwelt-Pläne mit großem Interesse verfolgt und auch unterstützt. Auch dort kann man endlich in Sachen Kandel wieder mit Optimismus in die Zukunft blicken. Bislang waren alle Bemühungen gescheitert, das Kandel-Hotel wieder zu beleben und damit den mit 1241 Meter höchsten und sagenumwobenen Berg des Mittleren Schwarzwalds touristisch noch attraktiver zu machen.
Der Kandel gehört dank seiner exponierten Lage wohl zu den eindrucksvollsten Bergen des Schwarzwalds. Er ist besonderes bei Wanderern, Radfahrer, Kletterern, Drachen- und Gleitschirmfliegern und natürlich Wintersportler sehr beliebt. Dazu kommen noch viele, die ganz einfach die herrliche Aussicht genießen wollen. Was bislang fehlt, ist die dazu gehörende Infrastruktur. Genau dies soll sich mit der neuen Bergwelt ändern.