Die Hintergründe? Ein explosives Gemisch aus sozialem Frust, wirtschaftlicher Not und religiösem Aufbruch. Die Bauern litten unter hohen Abgaben, Leibeigenschaft und dem Verlust alter Rechte wie Fischerei oder Weidenutzung. Als sich keine Besserung abzeichnete, griffen viele zur Waffe – der Bauernkrieg war entfacht. Als Beginn des Bauernkrieges gilt der 23. Juni 1554, als es in Stühlingen (Landkreis Waldshut) zu ersten Auseinandersetzungen kam.
Im Mai 1525 erreichte der Bauernkrieg dann auch Freiburg. Die Stadt, die sich bis dahin als treuer Gefolgsmann der Habsburger verstand, hatte gegen die 5.000 anrückenden Bauernhaufen keine Chance. Der Schlossberg war besetzt, selbst der Münsterturm war von dort mit Kanonen unter Beschuss geraten und – was wohl das Entscheidende war – den Bauern gelang es die Wasserzufuhr zu kappen. Am 24. Mai gab die Stadt auf. Trotz der mit der Kapitulation erzwungenen Allianz mit den Bauern blieb Freiburg bei deren Unterstützung zurückhaltend. Bei späteren Kämpfen, etwa bei der Belagerung von Radolfzell, verweigerte die Stadt jede militärische Hilfe. Und als sich das Blatt gegen die Bauern wendete, zog Freiburg am 17. Juli 1525 die Reißleine und sagte sich vom Bündnis los – in einem der turbulentesten Kapitel der Stadtgeschichte