Der seit 2003 heißeste Sommer setzte Rekordmarken. So früh wie noch nie wurde im Weinland Baden 2018 mit der Weinlese begonnen. So begann man beispielsweise beim Badischen Winzerkeller bereits Mitte August mit der Lese. Auch wenn Baden die wärmste Gegend Deutschlands ist – eine Weinlese, die mitten im Hochsommer startet, ist dann auch für die sonnenverwöhnte Region Baden ein Hammer und bislang seit Beginn der Aufzeichnungen einmalig.
Außergewöhnlich auch die Mengen. Wurden 2017 gerade einmal 65,1 Hektorliter Wein pro Hektar geerntet, sind es in diesem Jahr bis zu 95 Hektoliter. Insgesamt ist mit einer Weinmostmenge von 140 Liter badischer Wein zu rechnen. Das sind nahezu fast 40 Millionen Liter mehr als im vergangenen Jahr. Eine ähnlich gute Ernte gab es zuletzt 1999. Dass das Weinjahr so super lief, hat nach Einschätzung von Experten damit zu tun, dass dem Super-Sommer ein Frühjahr mit reichlich Regen vorausgegangen sei. Der badische Weinbaupräsident Kilian Schneider erinnert in diesem Zusammenhang darauf, dass Reben mit ihren tiefreichenden Wurzeln noch Wasser ziehen könnten, wenn andere Pflanzen längst vertrocknen würden.
Im Gegensatz zu anderen landwirtschaftlichen Bereichen, die stark unter der Trockenheit zu leiden hatten, gehören die Winzer also zu den Gewinnern des Supersommers. Und mit ihnen auch die Verbraucher, die sich nach Angaben des Deutschen Weininstituts „auf ausgesprochen fruchtige Weißweine und farbkräftige, vollmundige Rotweine freuen können“, die vom Basis- bis zum Premiumsegment ein erstklassiges Preis-Genussverhältnis bieten würden.