Die Erfolgsgeschichte geht weiter
Wie viele Eier es genau seien könne man leider noch nicht sehen, da das Weibchen sie tief versteckt ins Nest gelegt habe. „Das wird vielleicht eine Osterüberraschung“, sagt Fischadler-Projektleiter Daniel Schmidt-Rothmund vom NABU-Vogelschutzzentrum Mössingen.
Nach 5000-Kilometer-Flug wieder da
Die künstliche Nisthilfe bei Rastatt hatte der Ornithologe vor vier Jahren in der badischen Oberrheinebene auf einem Baumriesen montiert. Fischadler lieben Wälder mit einzelnen, alles überragenden Baumriesen. So können sie alles überblicken, Nesträuber früh erspähen und verjagen. Das Männchen Kepler ist bereits am 19. März zum Horst zurückgekehrt und hat diesen mit Nistmaterial, wie Stöcken, Zweigen und trockenen Grasbüschel, schön gemacht.

Weibchen Chronos erreichte fünf Tage später gesund das Nest, nach rund 5.000 Kilometern Rückflug aus dem Winterquartier südlich der Sahara. Dass sie brütet, weiß Schmidt-Rothmund seit wenigen Tagen: „Seit knapp einer Woche sitzt Chronos tief im Nest. Zuvor hat sie mit ihrem Körper darin eine Nistmulde geformt, damit die Eier gut geschützt und voll bedeckt sind. Ein erstes Ei ließ sich aber kurz auf einem Bild der Überwachungskamera erkennen.“
Gute Chancen auf mehr Fischadler-Nachwuchs
Die Chancen stehen gut, dass sich ein oder zwei weitere Fischadlerpaare in nächster Zeit am Oberrhein, am Bodensee oder an der Donau ansiedeln. Denn dieses Jahr könnte mit Balbü oder Kju einer der Jungvögel aus 2023 sesshaft werden. Im Donaumoos haben Fischadler schon 2024 die Lage geprüft, wie ornithologische Sichtungen belegen.
Künstliche Nisthilfen
Mehr als 30 Plattformen für die einst ausgerotteten Greifvögel hat NABU-Experte Schmidt-Rothmund auf hohen Bäumen im Südwesten installiert und kletternd Nistmaterial in schwindelerregende Höhen hochgeschafft. Auch linksrheinisch im Elsass brütet ein Paar der imposanten Fischjäger. Das erste Brutpaar an einem der bayerischen Voralpenseen residiert seit vergangenem Jahr am Ammersee.
Fischadler legen, wenn nötig, große Distanzen zurück. Für Stippvisiten zu anderen Nestern, wo sie sich mitunter mit fremden Männchen verpaaren, legen die Weibchen bis zu 40 Kilometer am Tag zurück. Für ihre Nahrungsflüge suchen Fischadler große Gewässer in der Umgebung ihres Nestes auf. Auf mehrere Kilometer langen Rundflügen steuern sie bevorzugt Gewässer mit Weißfischen an, die häufig und leicht zu erbe