Licht gibt es da drin keines. Stockfinster ist es hier. Wir tasten uns vor. Richtig spannend ist das. Gerade für Kinder ist die Durchquerung des Tunnels ein ganz tolles Erlebnis. Besonders natürlich dann, wenn man den Tunnel ohne die Taschenlampe betritt. Langsam, Schritt für Schritt geht es voran. Und dann endlich nach etwa der Hälfte des Ganges sehen wir Licht am Ende des Tunnels. Bald sind wir draußen, atmen erst einmal tief durch.
Natürlich interessiert es uns, was es mit dem Erleloch auf sich hat. Nun, es handelt sich dabei um einen rund 100 Meter langen Gang durch den Brüstleberg. Er wurde 1788 in den Berg getrieben, um die Trinkwasserversorgung der Bewohner Endingens sicherzustellen, nachdem die Quellen im Erletal dafür nicht mehr ausreichten. Mit Hilfe des Tunnels wurden die Quellen im benachbarten Riedbachtal angezapft und das Wasser nach Endingen geleitet. Das Erleloch war in alten Zeiten also nichts anderes als ein Kanal, manchen sagen auch ein großes Wasserrohr.
Heute ist der Stollen fast mannshohe, mit Steinen ausgekleidet und mit in den Buntsandstein gemauerten Eingängen – ein beliebtes Ausflugsziel für Groß und Klein. Der Stollen-Ausflug lässt sich mit schönen Wanderungen oder Spaziergängen verknüpfen. Immer lohnend auch ein Besuch des idyllischen Erleweiher, der auch zum Baden einlädt.