Vier Erlebnispfade zu vier Themen
Jeder der Pfade widmet sich dabei einem bestimmten Thema und zeichnet sich durch eine besonders attraktive Wegführung aus. So geht es auf dem Lotharpfad auf Brücken über umgestürzte Bäume, auf dem Wildnispfad gilt es ebenfalls, alte Baumstämme kriechend oder kletternd zu überwinden, und auf dem Luchspfad sieht man den Wald aus der Perspektive eines Luchses, während wir auf dem neuen Spechtweg den fünf im Nationalpark vorkommenden Spechtarten auf der Spur sind. Wir stellen hier alle vier Pfade vor.
Der Lotharpfad: Ein Wald entsteht neu
Im Jahr 1999 pflügte der Orkan „Lothar“ auf den Gipfeln des nördlichen Schwarzwalds eine tiefe Schneise durch den Wald. Auf dem Lotharpfad können Sie erleben, wie sich die Natur nach einem Sturm ohne menschliches Eingreifen entwickelt und mit welcher Kraft neuer Wald entsteht. Viele Insekten und Pilze fanden im Totholz neue Lebensräume, junge Bäume wachsen wild in die Höhe.
Der Erlebnispfad führt über Stege, Leitern und Treppen. Der Lotharpfad ist übrigens der meistbegangene Lehrpfad im gesamten Schwarzwald.
Infos: Ausgangspunkt: Schwarzwaldhochstraße, Parkplatz Lotharpfad, Dauer: ca. 30 Min., Länge: ca. 900 m, Aufstieg: 25 m.
Der Luchspfad: Auf Schleichwegen im Wald
Immer wieder streifen einzelne Luchse durch den Schwarzwald. Bislang sind sie hier nicht sesshaft, aber wenn Sie die Raubkatze auf leisen Pfoten näher kennenlernen möchten, können Sie auf dem Luchspfad schon mal ihren Spuren folgen.
Los geht’s mit vielen Informationen in der Luchshütte. Zum Start ist auch dessen Ruf zu hören – die perfekte Einstimmung für den rund fünf Kilometer langen Weg. Vorbei an vielen Erlebnisstationen wandern Sie durch Wälder, in denen sich der Luchs wohlfühlen würde. Kinder können hier erleben, wie Luchse schleichen, springen, spähen und hören. Auf halber Strecke gibt es einen von hohen Buchen umgebenen Vesperplatz.
Infos: Ausgangspunkt: Parkplatz Plättig, Schwarzwaldhochstraße, Dauer: ca. 3 Stunden, Länge: ca. 4,5 km, Aufstieg: 75 m
Der Wildnispfad: Abenteuer nach dem Sturm
Der schmale Pfad führt mitten durch einen wilden Wald mit kreuz und quer liegenden Stämmen und großen Wurzeltellern. 1999 warf der Orkan „Lothar“ einen großen Teil der 150 Jahre alten Bäume am Plättig um. Hier können Sie beobachten, wie sich der Wald seitdem frei entwickelt und überall neues Leben sprießt. Es geht über dicke Stämme und auch mal darunter durch.
Die schönste Gelegenheit für eine Pause bietet der Adlerhorst: Geborgen im hölzernen Nest lässt sich die Welt dort ganz entspannt von oben erleben. Nur eines von vielen Abenteuern auf diesem Weg, der sich besonders gut für Familien mit etwas älteren Kindern eignet.
Infos: Ausgangspunkt: Parkplatz Plättig, Schwarzwaldhochstraße, Dauer: ca. 3 Stunden, Länge: ca. 4,5 km, Aufstieg: 75 m
Neu! Der Spechtpfad: Natur Natur sein lassen
Der Spechtpfad ist ein neuer Erlebnispfad des Nationalparks Schwarzwald. Er liegt am Plonkopf, unmittelbar neben dem Lotharpfad, und misst 1,2 Kilometer. Auf dieser kleinen Runde lassen sich von Heideflächen über jungen Wald bis zu totholzreichen Strukturen viele wichtige Lebensräume des Nationalparks erleben. Der durchgehende Bohlenweg ist dabei mit nur sehr leichten Steigungen auf der vollen Länge auch für Rollstühle und Kinderwägen befahrbar.
Seinen Namen verdankt der Spechtpfad unter anderem seiner besonderen Form – aus der Vogelperspektive hat er nämlich selbst die Form eines Spechtes. Und durch die sehr unterschiedliche Vegetation am Wegesrand können die Gäste hier auch erkunden, welche Lebensräume die fünf im Nationalpark lebenden Spechtarten benötigen. Wer einen Bunt-, Schwarz-, Grau-, Dreizehenspecht oder einen Wendehals entdeckt, müsste zwar schon sehr großes Glück haben. Zu hören sind die scheuen Vögel aber immer wieder mal.
Infos: Ausgangspunkt: Schwarzwaldhochstraße, Parkplatz Lotharpfad, Dauer: ca. 45 Min., Länge: ca. 1,2 km, Aufstieg: 25 m
Noch jede Menge Infos mehr über Baden-Württembergs einzigen Nationalpark gibt es unter www.nationalpark-schwarzwald.de