Schwarzwald aktuell
Foto: © picture alliance / dpa | Frank Rumpenhorstnk Rumpenhorst
Frühjahrszeit, Bärlauchzeit! Viele sind in diesen Tagen wieder in der Natur zum Sammeln unterwegs.
Frühjahrszeit, Bärlauchzeit! Viele sind in diesen Tagen wieder in der Natur zum Sammeln unterwegs.
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Auch im Schwarzwald gibt’s viel: Auf was ihr achten müsst, wenn ihr in den Bärlauch geht

16. März 2024
Ja, er ist wieder da, der Bärlauch. Und wir finden ihn wie jedes Frühjahr vor allem in schattigen und feuchten Wäldern, in denen es viele Nährstoffe und Humus gibt. Auch in der Nähe von Bächen, Flussläufen, Auwäldern oder Schluchten ist der Bärlauch weit verbreitet. An all dem mangelt es im Schwarzwald nicht. Kein Wunder also, dass wir ihn auch hier vielerorts finden.

Highlight in der Frühlingsküche

Viele lieben ihn, fahren auf ihn ab, ist er doch mit seinem knoblauchartigen Geruch und Geschmack als Frühblüher und beliebte Kochzutat bekannt. Ganze Kochbücher finden wir inzwischen darüber. Längst hat er auch in der Gastronomie seinen Einzug gehalten und auch in vielen Haushalten ist er ein fester Bestandteil der Frühlingsküche. Leider sind die Blätter im Gemüsefach nur ein zwei Tage haltbar, aber zum Glück kann man ihn problemlos einfrieren.

Sieht toll aus und ist auch gar nicht giftig: blühender Bärlauch. Viel besser sind die Blätter allerdings vor der Blüte. Aber auch die Blüten kam man in der Küche verarbeiten. Bilder: Günther Baumann

Doch bevor wir ihn verarbeiten können, müssen wir ihn zuerst einmal haben. Man kann ihn natürlich kaufen. Viel mehr Spaß macht es indes, ihn selbst zu sammeln. Doch Vorsicht: Leider ist nicht alles, was auf den ersten Blick nach Bärlauch aussieht, tatsächlich Bärlauch. Er kann nämlich leicht mit seinen giftigen Doppelgängern wie Maiglöckchen, Herbstzeitlosen oder den jungen Blättern des gefleckten Aronstabs verwechselt werden. Diese wachsen zur gleichen Zeit und oft an ähnlichen Stellen, was die Verwechslungsgefahr erhöht. „Beim Sammeln und dem Verzehr der Wildpflanze sind daher ein paar wichtige Regeln zu beachten“, sagte Baden-Württembergs Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk in einer Pressemitteilung. Allerdings gibt es einige gute Unterscheidungsmerkmale.

Wie man Bärlauch erkennt

Jedes Bärlauchblatt sprießt an einem einzelnen Stängel aus dem Boden, meist in Gruppen dicht beieinander. Bei Maiglöckchen wachsen hingegen meist zwei Blätter an einem Stängel. Bei Herbstzeitlosen wiederum entwickeln sich den Stängel umfassende Blätter. Diese liegen zunächst eng am Stängel an und öffnen sich anschließend. Auch die Blätter des jungen, gefleckten Aronstabs ähneln denen des Bärlauchs und sind giftig. Allerdings haben sie eine unregelmäßige Gitterstruktur, die besonders auf der Blattunterseite zu erkennen ist.

Auch der eigene Geruchsinn kann beim Sammeln eine gute Hilfe sein. Entsteht beim Zerreiben eines vermeintlichen Bärlauchblatts nicht der typische Knoblauchgeruch, sollte diese Pflanze nicht geerntet und die Hände sofort gründlich gereinigt werden. Wichtig ist zu beachten, dass die Hände von einem zuvor getesteten Bärlauchblatt noch nach Knoblauch riechen können. Dies kann zu einer falschen Einschätzung führen. Im Zweifel gilt: bei Unsicherheit lieber stehen lassen. Und wer nach dem Verzehr von vermeintlichem Bärlauch Beschwerden hat, sollte unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Höchstmenge beim Sammeln: ein „Handstrauß“

Der Minister erinnert daran, dass beim Sammeln zudem gesetzliche Vorschriften und Regeln zu beachten seien. „Wildkräuter wie der Bärlauch dürfen im Umfang von bis zu einem Handstrauß gesammelt werden. Dies hat sorgsam zu erfolgen, mit Rücksichtnahme auf die Lebensgemeinschaft von Tieren und Pflanzen im Wald. Das Sammeln für gewerbliche Zwecke im Wald ist nur mit Genehmigung möglich“, so Hauk abschließend.

Blühender Bärlauch ist nicht giftig

Es soll nicht wenige Leute geben, die glauben, dass blühender Bärlauch giftig ist. Doch das stimmt nicht. Viele Menschen denken, dass Bärlauch giftig wird, wenn er anfängt zu blühen. Doch das stimmt nicht. Es ist eher so, dass die Kraft sich in die Blüten verlagert und die Blätter nicht mehr schmackhaft sind. Dafür kann man dann problemlos die Blüten nutzen und sie beispielsweise Bärlauchblütenpesto verarbeiten. Auch eine feine Sache.

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