Schwarzwald aktuell

Alpenverein: Demo gegen Kletterverbot an Badener Wand

24. November 2022
Weil das Regierungspräsidium Karlsruhe den Wanderfalken in Gefahr sieht, darf ab dem 1. 1. 2023 ganzjährig an der berühmten Badener Wand am Battert nicht mehr geklettert werden. Dagegen geht jetzt der Deutsche Alpenverein auf die Barrikaden, ruft zu einer Demo gegen das Kletterverbot auf.

Die Demonstration beginnt am Sonntag, 27. November, 11 Uhr auf dem Römerplatz in Baden-Baden. Unter dem Motto „Gegen die Vollsperrung der Badener Wand“ – Für verhältnismäßigen und zeitgemäßen Naturschutz“ will man in der Baden-Badener Innenstadt eine Seilkette bilden und so gegen das ganzjährige Kletterverbot demonstrieren, das nach Meinung des Deutschen Alpenvereins überzogen und nicht notwendig ist. An der Demo wird auch der neu gewählte Präsident des Deutschen Alpenvereins. Roland, Stierle, teilnehmen. Der Deutsche Alpenverein zählt bundesweit rund 1,4 Millionen Mitglieder.

In Zusammenarbeit mit den Ehrenamtlichen vor Ort hatte der DAV dem Regierungspräsidium Vorschläge unterbreitet, wie sowohl die Wanderfalken besser geschützt als auch Kletterrouten weiterhin offengehalten werden können. Dabei setzte sich der DAV für eine zeitliche Sperrung der gesamten Badener Wand in dem landesweit üblichen Zeitraum vom 1.1. bis 31.7. ein. Bisher wurde nur ein Teil der Wand gesperrt. Das Ende der Sperrzeit sollte jeweils an den Brutverlauf angepasst werden, wie es auch andernorts der Fall sei. . Diese Vorschläge seien nicht akzeptiert worden.

Damit, so der Deutsche Alpenverein, werde der bisher in Baden-Württemberg geltende Regel, dass während der Brutzeit von Falken oder Uhus an den betreffenden Felsen von Anfang des Jahres bis Ende Juli nicht geklettert werden darf übergangen. „Die Vereinbarkeit von artenschutzrechtlichen Interessen und klettersportlichen Bedürfnissen steht in Baden-Württemberg vor der Zerreißprobe“, sagt Dieter Porsche, Vorsitzender vom Landesverband Baden-Württemberg.

Beim Regierungspräsidium Karlsruhe, stieß der Alpenverein mit seiner Argumentation auf taube Ohren. Dort wird daran erinnert, dass die Wanderfalken seit 2004 wieder im Naturschutzgebiet Battertfelsen brüten würden. Der Horstplatz an der „Badener Wand“, einem von insgesamt 20 Felsen am Battert, sei dafür ideal geeignet. „Raubsäuger gelangen schlecht an den Horst und es gebe zudem eine kleine Nische, die die Jungvögel bei besonders schlechtem Wetter schütze. heißt es in einer Pressemitteilung

Foto: Deutscher Alpenverein e.V. (DAV) | Facebook

Trotz dieser eigentlich günstigen Voraussetzungen habe es bei den Wanderfalken am Battert im Vergleich zum landesweiten Durchschnitt und im Vergleich zu den weiteren Wanderfalkenrevieren in der näheren Umgebung in den letzten elf Jahren einen unterdurchschnittlichen und weiter abnehmenden Bruterfolg gegeben. In den vergangenen fünf Jahren sei am Battert sogar nur eine Brut erfolgreich gewesen. Das Regierungspräsidium:  „Ursächlich dafür sind Störungen, für die häufig Personen verantwortlich sind, die geltende Schutzregelungen nicht einhalten.“

Um illegales Klettern künftig zu verhindern, sollen die Klettereinrichtungen aus der Wand entfernt werden. Die neuen Regelungen beinhalten u.a. auch eine vollständige Sperrung der weithin bekannten Felsenbrücke,“ nachdem hier „selbst durch massive Absperrungen die Nutzung des Felsens zur Brutzeit nicht unterbunden werden konnte.“

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