Foto: Forst BW
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Aktuelle Orkanwarnung vom 21.12: Erinnerungen an Orkan „Lothar“ werden wach

21. Dezember 2023

Die Meldungen häufen sich. Die Wetterdienste warnen in den nächsten Stunden und Tagen vor Stürmen, die zumindest in den Hochlagen des Schwarzwalds mit bis zu 130 km/h Orkanstärke erreichen sollen. Da werden Erinnerungen an Sturm Lothar am 2. Weihnachtsfeiertag des Jahres 1999 wach, als Orkan „Lothar“ über das Land fegte und eine Spur der Verwüstung hinterließ.

Von heute, Donnerstag, 21.12. 12. Uhr bis einschließlich Samstag, 6 Uhr, warnt der Deutsche Wetterdienst oberhalb 1000 m vor Orkanböen mit Geschwindigkeiten zwischen 105 km/h (und 130 km/h, die anfangs aus südwestlicher, später aus westlicher Richtung kommen. In diesem Zusammenhang wird vor Gefahren wie umstürzenden Bäumen, herunterfallenden Dachziegeln und umherfliegenden Gegenständen wird gewarnt

Dass der Orkan „Lothar-Stärke“ erreichen dürfte, ist den Vorhersagen nach indes ausgeschlossen. Werden jetzt Orkanböen bis zu 130 km/h erwartet, gab es am 26. Dezember 1999 in Baden-Württemberg ganz andere Windgeschwindigkeiten. Das Orkantief „Lothar“ hatte sich in der in der Biskaya gebildet und war zwischen 10 und 12.30 Uhr mit einer verheerenden Wucht und Windgeschwindigkeiten von über 200 km/h von West kommend über das Land gefegt.

Schwarzwald besonders heimgesucht

Die landesweit stärksten Böen wurden in Singen am Hohentwiel mit sage und schreibe 272 km/h gemessen. Im Schwarzwald, der wie kein anders Gebiet in Deutschland von Lothar betroffen war, wurden die höchsten Messwerte mit 212 km/h auf dem Feldberg erreicht. Ob das allerdings die Spitze war, ist fraglich. Mitten im Orkan gab nämlich das Windmessgerät der Wetterstation wegen eines Stromausfalls den Geist auf.  

Foto: Von Gerd Eichmann – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, commons.wikimedia.org

13 Todesopfer

Die Folgen jedenfalls waren damals verheerend. In Baden-Württemberg kommen während des Sturms 13 Menschen ums Leben: von Dachziegeln getroffen, in ihren Autos begraben, von Bäumen erschlagen. In den Stunden und Tagen danach verlieren bei den gefährlichen Aufräumungsarbeiten weitere Menschen ihr Leben.

Bäume knickten wie Streichhölzer

In Baden-Württemberg wird der Wald auf einer Fläche von rund 40.000 Hektar – das entspricht in etwa einer Fläche von 56.000(!) Fußballfeldern – total zerstört. Wie Streichhölzer knicken die Bäume unter der Wucht des Orkans. Die Wälder beben unter dem Krachen der Bäume. An Ende liegen 30 Millionen m³ Sturmholz am Boden. So viel, wie ansonsten in der Forstwirtschaft in drei Jahren geschlagen werden. Die im nördlichen Schwarzwald gelegenen Forstämter Lahr, Gengenbach, Baiersbronn und Pfalzgrafenweiler meldeten die schlimmsten Schäden im ganzen Land. Ganz abgesehen davon, dass der Sturm nicht nur im Wald, sondern auch darüber hinaus für schwerste Schäden gesorgt hat, die in die Milliarden gingen.

„Lotharpfad“ informiert

Wer sich auf die Spuren des damaligen Orkans machen möchte, dem empfehlen wir den „Lotharpfad“ an der Schwarzwaldhochstraße. Kein anderer Pfad im Schwarzwald lockt mehr Besucher an als dieser. ;Mehr darüber den Pfad erfahren Sie unter

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