Vom Brettental aus zeigen sich die beeindruckenden Dimensionen der Festung am besten. Steil ragen die Mauern der wehrhaften Anlage empor. In ihrer Nord-Süd-Ausrichtung von fast 250 Metern thront die badische Festung über Wald und Weinbergen und bietet einmalige Einblicke in die Geschichte des Burgen- und Festungsbaus eines halben Jahrtausends.
Tollee Aussicht auf Schwarzwald und Oberrheinebene
Der Aufstieg durch Toranlagen, über Festungsgraben und Zwinger vermittelt bis heute einen überwältigenden Eindruck der wehrhaften Anlage. Oben angekommen wird man belohnt mit einer spektakulären Aussicht auf die angrenzenden Ausläufer des Schwarzwalds und die Oberrheinebene bei Emmendingen. Ein großartiges Ausflugsziel, das gerade auch für Familien bestens geeignet ist. Jeder Besuch wird hier zum kleinen Abenteuer.
Geschichte der Burg reicht weit zurück
„Mich hat Hacho, von dem ich den Namen trage, zuerst unter der Regierung Karls des Großen im Jahre 808 aufgerichtet.“ Diese Auskunft über die Hochburg findet sich auf einem Standbild Markgraf Karls II. von Baden-Durlach (1529–1577), heute in der Stadtkirche von Emmendingen. Hachberg – so der Name der markgräflichen Linie – wird hier von Hacho abgeleitet und damit auch der Name der Hochburg. Sehr wenig ist über die Burg bis zum Einzug der Markgrafen von Baden-Hachberg im 12. Jahrhundert bekannt. Sie bauten die Hochburg zum repräsentativen mittelalterlichen Herrschersitz aus.
Geschichte der Burg reicht weit zurück
Bergfried, Ringmauer und Halsgraben: Die wichtigsten Bestandteile der ältesten mittelalterlichen Burg sind heute noch an den Ruinen ablesbar. Sie befand sich am höchsten Punkt des Geländes, der Untere Burghof war ihr Burggraben. Ein zweiter, runder Bergfried wurde im Zuge einer Erweiterung des 13. Jahrhunderts am anderen Ende errichtet. Die Gebäude des Palas mit dem Großen Saal und den Wohnräumen wurden bis in die Zeit der Renaissance immer wieder erweitert.
Ohne Laub lassen die Bäume erst in den Wintermonaten die ganze Größe der Burg erkennen. Foto: Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Axel Brinkmann
Nach den neuesten militärtechnischen Erfordernissen wurde die Burg in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts weiter ausgebaut. Vor dem ehemaligen Burggraben entstand das Hohe Werk mit seiner sechs Meter dicken Mauer – das dem Unteren Burghof vorgelagerte Artilleriebollwerk, das die Festung gegen Angriffe vom Hornwald-Rücken sicherte. Rund um den Zwinger herum bis zur Vorburg an der Nordseite befanden sich das Haus des Burgvogts und eine Reihe von Wirtschaftsgebäuden.
Sieben Bastionen umschließen die Anlage
Sausenberg, Diana, S. Rudolf, Badenweiler, Baden, Hachberg und Rötteln: Größtenteils nach den badischen Landesteilen sind die sieben Bastionen aus dem 17. Jahrhundert benannt, die wie ein langgezogener Stern die Schlossanlage umschließen. Die Bastionen der Hochburg hatten schräg abfallende Außenmauern, die neun bis zwölf Meter hoch waren. 1673 bis 1675 waren 30 kleine und große Kanonen auf und in den Bastionen positioniert.
Die Hochburg bei Emmendingen bietet einmalige Einblicke in die Geschichte des Burgen- und Festungsbaus eines halben Jahrtausends und ist ein beliebtes Ausflugsziel für die gesamte Familie. Foto. Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Niels Schubert
Meierhof versorgte die Rittersleut‘
Die Versorgung der Hochburg – es lebten zeitweise mehrere hundert Soldaten mit ihren Familien hier – musste gewährleistet sein. Daher gab es am westlichen Fuß des Burgberges seit der Burggründung den sogenannten Meierhof. Von hier aus wurden die herrschaftlichen Felder bewirtschaftet und die Nahrungsmittel für die Burgbewohner erzeugt. Von der befestigten Hofanlage des Meierhofes, einem Mauerquadrat mit von 1571 bis 1573 neu errichteten Türmen, ist heute noch der südöstliche Wehrturm erhalten.
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