Schwarzwald aktuell
Foto: Stadt Hüfingen
Einer der bekanntesten Fronleichnamsprozessionen findet in Hüfingen im Schwarzwald- Baar-Kreis statt. Besonders berühmt ist der herrliche, rund 500 Meter lange Blumenteppich, den nur der Priester mit dem Allerheiligsten betreten darf.
Einer der bekanntesten Fronleichnamsprozessionen findet in Hüfingen im Schwarzwald- Baar-Kreis statt. Besonders berühmt ist der herrliche, rund 500 Meter lange Blumenteppich, den nur der Priester mit dem Allerheiligsten betreten darf.
Foto: Stadt Hüfingen

5 Tipps: Wo Fronleichnam im Schwarzwald am Schönsten ist

22. Mai 2023

Fronleichnam – in vielen katholischen Gemeinden des Schwarzwalds ist das ein ganz besonderer Tag. Vielerorts ist er mit Prozessionen und herrlichen Blumenteppichen verbunden. 2022 ist Fronleichnam am Donnerstag, 8. Juni.

Große Tradition im Schwarzwald

Die wohl bekanntesten Blumenteppiche gibt es im Schwarzwald in Hüfingen im Schwarzwald-Baar-Kreis und in Mühlenbach im Kinzigtal. Kein Wunder, dass Jahr für Jahr Tausende von Besuchern den beiden Orten an diesem Tag einen Besuch abstatten, um die großartigen farbenprächtigen Blumenteppiche mit ihren herrlichen Motiven zu bewundern. Darüber hinaus gibt es beispielsweise aber auch u.a.  in Glottertal, St. Peter und Bad Peterstal-Griesbach weithin bekannte Fronleichnamsfeste. Hier stellen wir sie Ihnen kurz vor.

In Glottertal ist auch die von Trachtenträgerinnen getragene Madonna Teil der Fronleichnamsprozession. Foto: © Bernhard Würzburger

Hüfingen: Berühmt für seine Blumenteppiche

Schon viele Tage vorher sind die Hüfinger mit ihren Körben in der Natur auf den Wiesen rund ums Städtle unterwegs, um Blumen zu pflücken. Dann, endlich, Fronleichnam! Ab vier Uhr morgens beginnt sich auf den Straßen des historischen Städtchens das Leben zu regen. „Für mich“, so sagt eine ältere Hüfingerin, „ist das der schönste Tag im Jahr.“ Und das seit über 50 Jahren. Jahr für Jahr gehört sie zu den vielen, die in aller Herrgottsfrüh auf dem Asphalt und den Pflastersteinen knieend, die Blumenteppiche auslegen. Nur dem Priester mit dem Allerheiligsten wird es ein paar Stunden später vorbehalten sein, bei der Prozession über den Blumenteppich zu schreiten.

Es war Franz Xaver Reich, ein Sohn der Stadt, der vor über 150 Jahren mit einem kunstvollen Teppich vor seinem Haus den Anstoß für den Blumenteppich gab. Die Idee hatte er von einem Besuch aus Italien mitgebracht. Heute ist der Hüfinger Fronleichnamsteppich 500 Meter lang und 1,80 Meter breit. Begrenzt wird er beidseitig mit grünem Farnstreifen.

Die Prozession beginnt übrigens morgens um 8.30 Uhr. Natürlich können Sie die Blumenteppiche auch noch später bewundern, Fronleichnam ist in Hüfingen ein ganz besonderer Tag. Den ganzen Tag über gibt es verschiedene Aktivitäten. Ein Platzkonzert, Führungen, Andachten und manches mehr. Gehen Sie hin. Sie werden begeistert sein!

Ein Kilometer langer Teppich in Mühlenbach

Ähnlich großartig wird Fronleichnam auch in Mühlenbach gefeiert. Am sogenannten „Herrgottstag“ legt in der kleinen Gemeinde im Ortenaukreis auch hier alljährlich eine große Schar von freiwilligen Helfern die Nacht vor

Bad Peterstal: Erst Prozession, dann Umzug

In Bad Peterstal-Griesbach beginnt Fronleichnam um 8.30 Uhr mit dem feierlichen Hochamt in der katholischen Pfarrkirche St. Peter und Paul im Ortsteil Bad Peterstal mit Fronleichnamsprozession durch den Ort, Im Anschluss marschiert die Historische Bürgermiliz Bad Peterstal e.V. auf und präsentiert sich vor der katholischen Kirche. Gegen 14.00 findet der Umzug statt. Die Historische Bürgermiliz Bad Peterstal e.V., Blumenkinder und Trachtenträger/-innen marschieren bis zum Hause „Das Bad Peterstal“.

Fronleichnam – Besondere Verehrung des Altarsakramentes

Fronleichnam ist ein christliches Hochfest am Donnerstag nach dem Dreifaltigkeitssonntag – zehn Tage nach Pfingsten – zur besonderen Verehrung des Altarsakramentes, der bleibenden Gegenwart Christi im Sakrament der Eucharistie. Seit dem 13. Jahrhundert wurde als sichtbares Zeichen für den Glauben an die Gegenwart Christi das eucharistische Brot (Hostie) in einem Schaugefäß (Monstranz) durch die Straßen getragen. Erzdiakon Robert von Lüttich führte aufgrund der Visionen der Augustinernonne und Mystikerin Juliana von Lüttich das Fest 1246 in der Diözese Lüttich ein. Papst Urban IV. (1261–1264) legte 1264 fest, Fronleichnam am zweiten Donnerstag nach Pfingsten zu feiern.

Papst Johannes XXII. (1316–1334) sorgte 1317 dafür, dass das Fest in der ganzen abendländischen Kirche begangen wird. Bis heute werden Prozessionswege und Stationen mit Fahnen und Blumenteppichen geschmückt. 

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