Oft besuchte Hans Thoma (1839-1924) seinen Geburtsort Bernau, nachdem ihn Ausbildung und Künstlerdasein im Alter von 20 Jahren in die Ferne geführt hatten.
In der Idylle seines Hochtals schöpfte Hans Thoma Kraft und Inspiration. So sind die Wiesen, Bäche, Berge und Höfe des Schwarzwaldtals häufig Motiv seiner Bilder. „Ich wollte nichts anderes malen, als was ich selber gesehen, ja selber gelebt hatte“.
Schon als Kind zeichnete Thoma leidenschaftlich. Sein Talent führte ihn mit 20 (1859) an die damalige Kunstschule Karlsruhe. Danach lebte er in Düsseldorf, München, Frankfurt. Erst als er 51 Jahre alt war, brachte eine Ausstellung in München großen Erfolg. Thoma arrivierte um die Jahrhundertwende zum beliebtesten Landschafts- und Portraitmaler in Deutschland. Gerade seinen Landschaftsbildern wohnt ein großartiger Zauber inne.
Thoma fand so viel Anerkennung, dass ihn 1899 der Großherzog von Baden zum Direktor der Kunsthalle in Karlsruhe ernannte. Zugleich war er Professor an der Kunstakademie in Karlsruhe. In diese Zeit 1919 beendete er seine Tätigkeit als Direktor. Mit 85 Jahren starb er am 7. November 1924 in Karlsruhe, wo auf dem Hauptfriedhof seine Grabstätte ist.
In Bernau ist der große Sohn der Gemeinde unvergessen. Dafür sorgt u.a. das 1949 eröffnete Hans-Thoma-Kunstmuseum. Mit gut 50 Gemälden, Grafiken, Grafiken, Majolika sowie Lebensdokumenten gibt es einen Einblick in das umfangreiche und vielseitige Werk des Malers. Auch in der katholische Kirche St. Johann in Bernau-Innerlehen begegnen wir dem Maler 73 Jahre war er alt, als er das letzte Mal seinen Heimatort besuchte. Dabei brachte er zwei Altarbilder mit, die noch heute die Seitenaltäre schmücken.
Darüber hinaus feiert Bernau den großen Künstler Jahr für Jahr immer am 2. Wochenende im August mit einem großen Trachtenumzug, Volksmusik und Trachtentanz. Kultureller Höhepunkt ist dabei die Verleihung des Hans-Thoma-Kunstpreises jeweils am Sonntag mit Festakt im Kurpark.
Auch in seiner alten Wirkungsstätte, der Kunsthalle in Karlsruhe, begegnen wir den Werlen des Künstlers in der großen Hans-Thoma-Kapelle mit einem Gemäldezyklus zum Leben Christi und wunderschönen Schwarzwaldbildern links und rechts an den Wänden.