Die größten Ausmaße erreichte die Eiszeit vor rund 20.000 Jahren während der Würmeiszeit. Es war die Zeit, als die Berge des Südschwarzwalds komplett von Eis bedeckt waren.
Gletscher bedeckten Schwarzwaldhöhen
Kalt war es damals im Land, sehr kalt. Die Durchschnittstemperatur lag bei minus vier Grad. Die Niederschläge fielen überwiegend als Schnee. Der Schnee verdichtete sich zu Gletschereis, das im Laufe der Jahrtausende eine Stärke bis zu 500 Metern erreichte. Zum Vergleich: Heutzutage liegt die Grenze des „ewigen“ Schnees auf der Nordseite der Alpen zwischen 2500 und 2800 Meter, im Schwarzwald lag sie in den eisigen Zeiten bei 700 bis 800 Metern.
Feldberggletscher der Größte im Schwarzwald
Von ihrem Zentrum, dem Feldberg, drangen die Gletscher bis zu 25 Kilometer in die Täler vor, gerieten ins Rutschen, rissen Stein und Geröll mit und hobelten die Täler tief aus. Die Gletscher sind es, die für die u-förmigen Täler wie das Wiese- Bärental oder das St. Wilhelmer Tal in ihrer heutigen Form verantwortlich zeichnen. Besonders viele eiszeitliche Spuren entdecken wir beispielsweise im Prägbachtal. Und wenn die höchsten Schwarzwaldberge wie Feldberg, Belchen oder Herzogenhorn heute sanfte Kuppen haben, hat auch das mit der Arbeit der Gletscher zu tun.
Auf die Eiszeit sind auch die Karseen im Schwarzwald zurückzuführen. Als sich die Gletscher wegen des wieder wärme werdenden Klimas zurückzogen blieb am Ende der Gletscher das Geröll liegen. Es bildete Wälle, die sogenannten Moränen, die das Wasser stauten. Im Südschwarzwald haben wir dem Feldberggletscher so den Feldsee direkt unterhalt des Feldbergs, den Titisee und den Nonnenmattweiher zu verdanken. Vor 18.000 Jahren waren Berge und Täler im Schwarzwald wieder eisfrei.
Noch mehr Karseen im Nordschwarzwald
Noch mehr Karseen als im Südschwarzwald gibt es übrigens im Nordschwarzwald. Wie sich dort die Eiszeit ausgewirkt hat, ist eines der nächsten Themen von SCHWARZWALD aktuell.