Als ihn 1889 der damalige Förster Junginger maß, ragte er immer noch 42 Meter in die Höhe. Sein Umfang war eines Riesen wirklich würdig. In 1,30 Meter Höhe betrug er 6 Meter, in 30 Meter Höhe waren es noch 3,60. Nach einigen weiteren Blitzeinschlägen im Laufe der Jahre knickte ein Sturm am 16. Januar 1915 den Baum in 20 Meter Höhe ab. 1941 brach der morsche Stamm in sich zusammen. Den Rest besorgten Waldarbeiter.
Mit seinen Maßen stellte der Hölzlekönig zu seiner Zeit die heute berühmtesten Schwarzwaldtannen locker in den Schatten. Die im Wald zwischen Freudenstadt und Loßburg stehende Großvatertanne, die derzeit als die höchste Tanne des Schwarzwalds gilt, kommt mit 47 Metern nicht an die über 50 Meter des Schwenninger Riesens heran. Auch der umfangmäßig stärkste Baum, die dicke Danieltanne im Wald von Grafenhausen, hat mit ihren 5,30 Metern Umfang den sechs Metern des Hölzlekönigs nichts Gleichwertiges entgegenzusetzen. Mehr über die Großvater- und Danieltanne unter
G’schichtle 72: die Monstertannen des Schwarzwalds
Der Sage nach wuchs die Tanne auf dem Grab eines jungen Mannes heran. Der hatte erst eine unglückliche Liebe mit der Tochter des Schwenninger Vogts und wurde dann wegen einer angeblichen Brandstiftung von den aufgebrachten Bürgern getötet. Später stellte sich heraus, dass er unschuldig war. Die Großmutter pflanzte auf dem Grab einen Baum, der zu der mächtigen Tanne heranwuchs. Zur ewigen Erinnerung an den hier getöteten Ray („Zigeunerkönig“) und als ein Mahnmal zur Toleranz.
Übrigens: Nicht weit entfernt vom Hölzlekönig stand die Hölzlekönigin. Ebenfalls eine mächtige Weißtanne, die allerdings nicht die Maße des Königs erreichte. Auch sie gib es heute nicht mehr.