Foto: Matthias Hangst/www.albtal-tourismus.de
Idyllisch: die Alb im Nordschwarzwald (Bild). Und auch die Zwillingsschwester im Süden kann mit jeder Menge landschaftlichen Schönheiten aufwarten.
Idyllisch: die Alb im Nordschwarzwald (Bild). Und auch die Zwillingsschwester im Süden kann mit jeder Menge landschaftlichen Schönheiten aufwarten.
Foto: Matthias Hangst/www.albtal-tourismus.de

G’schichtle 64: Die Alb-Zwillinge aus dem Schwarzwald

4. April 2020

Was fällt Ihnen bei dem Wort Alb ein. Die Schwäbische Alb? Klar, die gibt’s. Die meinen wir hier aber hier nicht. Wir reden von der Alb im Schwarzwald! Was heißt einer. Wir haben deren gleich zwei. Eine im Süden und im Norden, das sind sozusagen unsere Alb-Zwillinge.

Am Dom von St. Blasien plätschert ein munteres Flüsschen vorbei. Es entspringt am Feldbergmassiv und stürzt sich aus großer Höhe in die Tiefe. In St. Blasien macht es eher ein Ruhepäuschen, als ob es die Gemütlichkeit der Kurstadt im Südschwarzwald genießen und dort nun für ein paar Minuten verweilen möchte. „Alb“ steht in großen Lettern auf einem grünen Schild an der Brücke zum Dom. Wer zwischen Bad Herrenalb und Ettlingen zu Hause ist, reibt sich verwundert die Augen, fragt sich einen Moment lang, ob seine heimische Alb vielleicht einen Ausflug gemacht hat oder eine etwas größere Schleife beschreibt, von der er noch nie etwas gehört hat.

Natürlich nicht. Die Alb in St. Blasien ist ein eigenständiger Fluss im Südschwarzwald, der genauso heißt und wie sein Namensvetter in den Rhein mündet. Allerdings in den Hochrhein bei Waldshut, direkt an der Schweizer Grenze, während sich die andere Alb nördlich von Karlsruhe in den Oberrhein ergießt. Dazwischen liegen mehr als 250 Flusskilometer.

Sie haben einiges gemeinsam, die Zwillingsschwestern aus dem Schwarzwald. Beide sind sie am Ende badisch, stammen aus dem gleichen Mittelgebirge, haben denselben Vater (Rhein) und eine ziemlich ähnliche Länge: Die Alb im Süden misst 43,5 Kilometer, die im Norden 51,5 Kilometer. Auch das Faible für Klöster teilen sie: Oben säumen die Abteien von Herren- und Frauenalb ihre Ufer, unten ist es St. Blasien. Im dortigen Jesuitenkolleg ging einst Heiner Geißler in die Schule.

Beide sind sie eingebettet in wunderbare Naturlandschaften, mit urwüchsigen Tälern, Bergkuppen und steilen Schluchten. Sie tragen recht abenteuerliche Namen: Im Norden kommt man nach Teufelsmühle, im Süden in Teufelsküche. Auf jeden Fall geht es steil den Bach hinunter: Über 600 Höhenmeter verliert die Nord-Alb von der Quelle im Axtloch bis Karlsruhe, rund 1000 die Süd-Alb zwischen dem Feldbergmassiv und dem Oberrhein.

Wandern kann man in beiden Fällen ganz hervorragend: Die Alb im Südschwarzwald hat sogar einen Weg bekommen, der genauso heißt wie der Fluss (Albsteig), die Alb im Nordschwarzwald dafür einen eigenen Film, der ihren Namen trägt („Die Alb“). Mit atemberaubenden Bildern begleitet er den Fluss von der Quelle bis zur Mündung, eine cineastische Liebeserklärung der besonderen Art.

So weit die beiden Alb-Flüsse übrigens geographisch auseinanderliegen, am Ende begegnen sie sich doch noch: Wenn die Nord-Alb bei Karlsruhe in den Rhein mündet, trifft sie dort auf das Wasser der Süd-Alb. Die ist da nämlich schon seit über 250 Flusskilometern im Rhein unterwegs – und reist nun gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester an die Nordsee weiter.

Diesen hübschen Text haben wir weitestgehend der Seite www.albtal-tourismus.de entnommen.

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