Schwarzwald aktuell
Foto: Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg
Römer beim „G’schäft“
Römer beim „G’schäft“
Foto: Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg

G’schichtle 6: Viel G’schäft beim „G’schäft“

24. September 2017

Tür auf, Tür zu, Tür verriegeln und dann machen wir heutzutage unser  „Geschäft". Jeder für sich. Doch es gab auch andere Zeiten, in denen der "Zwangshock" zum  - wie wir heute wohl sagen würden -  Business-Talk genutzt wurde.

Tür auf, Tür zu, Tür verriegeln und dann machen wir heutzutage unser „Geschäft“. Jeder für sich. Doch es gab auch andere Zeiten, in denen der „Zwangshock“ zum  – wie wir heute wohl sagen würden –  Business-Talk genutzt wurde.
Runde 2000 Jahre ist es her, als die Römer im Schwarzwald Niederlassungen hatten. Baden-Baden, Hüfingen, Rottweil oder Badenweiler sind da Beispiele dafür. Dabei war nicht alles war immer nur große Politik und hehre Kunst, was sich in den bedeutenden historischen Bauwerken zutrug – vieles war auch ganz menschlich.
Nur ganz wenige  der römischen Privathäuser hatten damals eigene Toiletten. Dafür es gab überall öffentliche Latrinen – meist mit fließendem Wasser! Auch in Badenweiler.Weil die Sitzbänke in diesen Latrinen oft aus Stein waren, waren sie besonders im Winter kalt. Eiskalt sogar.  Doch die Römer wussten sich zu helfen, schickten ihre Sklaven vor, die sich auf die Marmorbänken der Latrinen setzen und so den Platz für ihre Herrschaft vorwärmen so vorwärmen mussten.
Für die Römer war es übrigens nicht ungewöhnlich oder gar peinlich, gemeinsam in einer öffentlichen Toilette zu sitzen. Im Gegenteil: Die Latrinen ohne Trennwände waren ein Treffpunkt,um Klatsch zu hören oder Geschäfte zu besprechen. Oft wurde nicht einmal nach Geschlechtern getrenhnt. Eintrrächtig saßen Männlein und Weiblein beieinander. In großen Latrinen zogen sich bis zu 80 Toilettensitze als steinerne Bank in U-Form um den Raum. In Badenweiler haben sich solche Latrinen bis heute erhalten.
Die Toilettenkultur der antiken Römer prägt übrigens noch unsere heutige Sprache. So kommt der Ausdruck „Geschäfte machen“ davon, dass in den Latrinen oft Geschäfte abgeschlossen wurden. Auch der Ausdruck „Geld stinkt nicht“ stammt ursprünglich von dem römischen Kaiser Vespasian, der eine Steuer auf die Benutzung von öffentlichen Urinalen erhob.
Natürlich lohnt sich der Besuch der römischen Therme in Badenweiler nicht „nur“ wegen der Toilettenanlage. Die Thermenanlagen, die die Römer hier errichteten, sind eindrucksvoll – die größten antiken Badruinen nördlich der Alpen. Heute schützt ein modernes Glasdach, eine elegante Konstruktion, das bedeutende Denkmal. Ausführliche Informationen gibt es  auf den wirklich klasse gemachten Internetseiten der „Staatlichen Schlösser und Gärten“ Baden-Württtemberg  unter www.www.badruine-badenweiler.de.

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