Die Brücke ist das spektakulärste Bauwerk der berühmten Höllentalbahn. Eigentlich ist sie aus Beton, doch die neun jeweils 20 Meter weiten Betonbogen sind mit Granitsteinen verkleidet. Gibt was her, sieht echt stark aus. Ihre Pfeiler mussten teilweise bis zu 30 Metern tief im Boden verankert werden; die Fundamente dafür stehen auf Gneis und wurden aus Stampfbeton gefertigt. Die Brücke ist die einzige in Deutschland, die beheizbar ist und so im Winter Schnee und Eis trotzt. Würden die Schienen nämlich einfrieren, hätten die Lokomotiven bei einer Steigung von über fünf Prozent auf diesen Streckenabschnitt keine Chance mehr voranzukommen.
Gebaut wurde das Ravennaviadukt zwischen 1926 und 1928. Es ersetzte damals eine 1885 mit drei gemauerten Sandsteinpfeilern und Stahlfachwerkoberbau nach Plänen des Eisenbahnpioniers Robert Gerwig errichtetes Bauwerk, das den wachsenden Anforderungen den Schienenverkehr nicht mehr gewachsen war. Die Lokomotiven waren deutlich schwerer und auch schneller geworden. Von der alten Brücke sind heute noch die zwei Widerlager zu sehen.
Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs sprengten deutsche Truppen 1945 die drei Mittelpfeiler des Ravennaviadukts, um den Vormarsch der gegnerischen Truppen erschweren. 1947/48 wurde sie wiederaufgebaut.
Die Eisenbahnverbindung zwischen Freiburg und Donaueschingen gehört nicht zuletzt wegen ihres faszinierenden Abschnitts durch das Höllental zu den berühmtesten Bahnlinien Deutschlands. Wer noch nie mit der Höllentalbahn gefahren ist, sollte dies dann doch einmal nachholen. Bei der Fahrt über die Brücke genießen Sie einen fantastischen Blick über die Ravennaschlucht und die Ravenna.
Aber auch sonst macht die Fahrt mit der Bahndurch die romantische Schwarzwaldlandschaft richtig Spaß. Insgesamt 15 Tunnel werden auf der Höllentalbahn durchquert, wobei der 535 Meter lange Dögginger Tunnel mit seinen 535 Metern der längste ist. Er unterquert dabei die europäische Wasserscheide zwischen dem Schwarzen Meer und der Nordsee.