Alles andere als ein Zuckerschlecken, denn die Pilger aus der Schweiz wandern am anderen Tag auch wieder zurück. Macht 80 stolze Kilometer in zwei Tagen. Ein eindrucksvolles, anstrengendes und bewegendes Zeugnis gelebten Glaubens.
Die Wallfahrt aus Hornussen ist 1600 erstmals schriftlich belegt, laut dem kleinen Kunstführer von Todtmoos existiert sie aber bereits seit 1410. Sie geht auf ein altes Gelübde aus der Zeit zurück, als in Europa noch die Pest wütete. Ununterbrochen kommen seitdem die Hornusser zusammen mit den Fricktälern Jahr für Jahr nach Todtmoos, treu ihrem Versprechen: Wenn die Mutter Gottes von Todtmoos und vor der Pest bewahrt, werden wir jedes Jahr zu Ihr wallfahren.
Während der Fußwallfahrt, die um 5 Uhr mit der Heiligen Messe in der kath. Pfarrkirche in Hornussen beginnt, beten die Pilger insgesamt über 30 Rosenkränze. Der Ablauf der Wallfahrt hat sich über die Jahre kaum verändert. Sowohl beim Marschieren als auch beim Beten wird größte Disziplin eingehalten. Dies ist sicher auch nötig, damit alle Wallfahrer bei einer Gesamtstrecke von zweimal 40 km (je hin und zurück) auf größtenteils asphaltierten Straßen ihr Ziel in Todtmoos erreichen.
Um 18.15 Uhr fangen alle sechs Glocken der Wallfahrtkirche von Todtmoos an zu läuten, um die Hornusser Fußwallfahrer zu begrüßen. Ein Pauliner-Pater geht den Pilgern zusammen mit drei Ministranten entgegen und trifft sie beim Ortsschild.