Dass dem so ist, hat der gute Kolumbus im Wesentlichen eigentlich sich selbst zuzuschreiben. Er glaubte nämlich, dass das 1492 von ihm entdeckte Land kein neuer Kontinent ist, sondern zu Indien gehört und er nur einen neuen Seeweg dahin entdeckt hat. Bis zu seinem Tod war der berühmte Seefahrer der Überzeugung in Indien gelandet zu sein.
Für den um 1475 in Schallstadt-Wolfenweiler bei Freiburg als Sohn eines Metzgers geborene Waldseemüller war es der italienische Seefahrer Amerigo Vespucci, der den neuen Kontinent entdeckt hatte. Der Italiener hatte ab 1499 die Küste Brasiliens erforscht und war – im Gegensatz zu Kolumbus – zu der Erkenntnis gelangt – dass er es hier mit einem neuen, bislang unbekannten Kontinent zu tun hatte. Er ist damit sozusagen der „intellektuelle Entdecker“ Amerikas. Waldseemüller benannte den Kontinent nach ihm.
Ein einziges Exemplar gibt es noch von der großen Weltkarte, in der Amerika erstmals als Amerika bezeichnet wurde. Bewundern kann man sie in der „Library of Congress“ in Washington. Für das deutsche Adelsgeschlecht Waldburg-Wolfegg wurde die Karte zu einem super Geschäft. Sie waren es, die die Karte an die Amerikaner verkauften. Kaufpreis: zehn Millionen Dollar.
Damit ist Waldseemüllers Werk das mit Abstand weltweit teuerste Kartenwerk, wobei die Amerikaner diese heutzutage wohl für nichts mehr auf der Welt auch nicht für viele Millionen mehr – herausrücken würden. Übergeben wurde die Karte übrigens von Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Vergessen ist Waldseemüller in Freiburg und in Wolfenweiler übrigens nicht. In Erinnerung an den Alumnus der Universität Freiburg enthüllte der Rektor der Universität Freiburg, Hans-Jochen Schiewer, gegenüber dem Gebäude Löwenstraße 16, dem Haus der Eltern von Waldseemüller, am 6. November 2013 eine Reproduktion der Weltkarte von 1507 in Originalgröße sowie eine Tafel mit einer kurzen Beschreibung über das Leben und Wirken des großen Kosmographen. In Wolfenweiler erinnert eine Straße an ihn.