Doch haben Sie sich schon einmal gefragt, was die urbadischen Freiburger einst dann dazu bewegt haben könnte, das markante und für die Stadtbefestigung so wichtige Tor ausgerechnet nach den doch ein (ganz klein) bisschen ungeliebten Schwaben zu benennen. Nun, das war so:
Ein Salzkaufmann aus Schwaben kam in alten Zeiten nach bei einem Freiburg: In die Stadt, in der er sich bereits bei einem früheren Besuch verliebt hatte. So sehr, dass er mit ein paar Fässern voller Geld gar die Stadt kaufen wollte. Von den Freiburgern erntete er indes nur Hohn und Spott, besonders als er überschwänglich die Fässer öffnete und entsetzt feststellen musste, dass seine geizige Frau zu Hause vorgesorgt hatte. Wenig begeistert von der Idee ihres Mannes, all sein Geld für den Kauf einer Stadt auszugeben, hatte sie in weiser Voraussicht vor seiner Abreise das Geld gegen Sand und Steine getauscht.
Na ja, und den Freiburgern gefiel die Geschichte über den doch ein bisschen trotteligen Schwaben so sehr, dass sie das Tor statt Oberes Tor nun Schwabentor nannten. Nicht nur das: Sie verewigten den Salzkaufmann mit seinem Fuhrwerk und den Fässern im 17. Jahrhundert auf einen Bildnis auf der Innenseite des Stadttores. Auf der Außenseite prangt der Schutzpatron Freiburgs – der Drachentöter St. Georg.
Die einzige Möglichkeit, das Schwabentor von innen zu sehen, ist übrigens der Besuch der Zinnfigurenklause – einem einzigartigen Miniatur-Museum. 10.000 handgearbeitete Zinnfiguren stellen hier wichtige geschichtliche Ereignisse Freiburgs und der Umgebung dar. Wirklich sehenswert.