Schwarzwald aktuell
Foto: David Notman, gemeinfrei
Die beiden berühmtesten Personen des Wilden Westens auf einem Bild aus dem Jahr 1885: der mächtige Kriegshäuptling der Sioux, Sitting Bull, der der US-Armee in der Schlacht am Little Big Horn 1876 eine verheerende Niederlage zufügte und Buffalo Bill. Sitting Bull hatte zwei Jahre in der Westernshow Buffalo Bills mitgewirkt. Foto: David Notman, gemeinfrei
Die beiden berühmtesten Personen des Wilden Westens auf einem Bild aus dem Jahr 1885: der mächtige Kriegshäuptling der Sioux, Sitting Bull, der der US-Armee in der Schlacht am Little Big Horn 1876 eine verheerende Niederlage zufügte und Buffalo Bill. Sitting Bull hatte zwei Jahre in der Westernshow Buffalo Bills mitgewirkt. Foto: David Notman, gemeinfrei
Foto: David Notman, gemeinfrei

G’schichtle 25: Wie Buffalo Bill Karlsruhe eroberte

23. Januar 2018

„Bis heute hat der Name Buffalo Bill einen Klang wie Donnerhall – er ist für viele Menschen der Inbegriff des wahren Wilden Westens geblieben, dieser Zeit voller Abenteuer und Gefahr und Lagerfeuerromantik.“ So beschreibt die Stuttgarter Zeitung in einem Beitrag den Mann, der eigentlich William F. Cody hieß und in den Jahren 1857 bis 1872 in der Prärie unterwegs war und die Zeit des Wilden Westens hautnah miterlebte.

Damals ahnte wohl noch keiner, dass dieser Buffalo Bill einmal mit seiner „Buffalo Bill‘s Wild West“-Show unglaubliche 30 Jahre lang durch Amerika und Europa zog und überall die Massen begeisterte. Auch in Deutschland war er in einigen Städten unterwegs. Darunter auch in Karlsruhe.
Karlsruhe stand Kopf, als Buffalo Bill 1891 in Karlsruhe Einzug hielt. So was hatte die Stadt noch nie gesehen. Der Mann aus dem Wilden Westen, der damals als der berühmteste aller Amerikaner galt, rückte mit einem aus 43 Wagen bestehenden Extrazug in Karlsruhe an. Mit dabei 200 echte Indianer und Cowboys, Scharfschützen, Reiter, rund 175 Pferde, Ponys, Maultiere und natürlich eine ganze Reihe von den Tieren, die William F. Cody zu Buffalo Bill machten-Büffel! Angeblich soll Cody 1867/68, der in den Indianerkriegen zeitweise auch als Kundschafter fürs Militär gearbeitet hatte, in nur 18 Monaten sage und schreibe 4282 von ihnen erlegt haben. Das Fleisch der Büffel wurde damals für die Eisenbahnarbeiter gebraucht.
Doch zurück nach Karlsruhe: Die Karlsruher waren von dem, was ihnen da an vier Tagen auf der Festwiese an der Durlacher Allee gezeigt wurde, offenbar hin und weg. Postkutschenüberfälle, Indianerkämpfe, Büffeljagden, Lasso werfende Cowboys auf bockenden Pferden, Indianertänze und als großes Finale den Kampf zwischen Indianern und Cowboys um ein Siedler-Blockhaus. Ein Riesenspektakel, das bis heute in der Karlsruher Südstadt Spuren hinterließ.
Schon bald nach dem Auftritt von Buffalo Bill und Co wurden die besonders begeisterten Bewohner der Südstadt Indianer genannt, wobei sich diese Bezeichnung bis heute gehalten hat. In den Anfangszeiten konnte man sich in der Südstadt mit der neuen Bezeichnung allerdings nicht anfreunden, denn in jener Zeit galten Indianer in den USA noch als unzivilisierte Menschen.
Heute haben die Südstadt-Indianer kein Problem mehr mit dem Beinamen. Im Gegenteil: In der Karlsruher Südstadt zeigt man seine Verbundenheit mit den Indianern. Zum Beispiel mit einem beeindruckenden, bereits 1927 eingeweihten Indianerbrunnen, für dessen Indianerkopf ein echter Sioux Modell gestanden haben soll. Oder aber u. a. mit Western- und Indianervereinen, die bis heute aktiv sind.

 

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