Schwarzwald aktuell
Foto: Von Andreas Schwarzkopf - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=65978818
Die Bergwerksstollen im Suggental machten die dort lebenden Menschen reich. Doch der Reichtum soll ihnen zu Kopf gestiegen sein, sagte die Sage.
Die Bergwerksstollen im Suggental machten die dort lebenden Menschen reich. Doch der Reichtum soll ihnen zu Kopf gestiegen sein, sagte die Sage.
Foto: Von Andreas Schwarzkopf – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=65978818

G’schichtle 24: Als die Sintflut übers Suggental hereinbrach

17. Januar 2018

Unweit von Freiburg in einem kleinen Seitental der Elz, dem Suggental, blühte in längst vergangenen Zeiten der Bergbau. Im 13. Jahrhundert galten die Suggentäler Gruben dank ihres Silbers, Bleis, Kupfers und Eisens als die reichsten im Breisgau!

An die 1500 Menschen arbeiteten damals in den Gruben von Suggental. Das Tal stand so voller Häuser, dass die Katzen von der Elz bis zum obersten Hof auf den Dachfirsten gehen konnten. Auf der heutigen Schlossmatte erhob sich ein prächtiges Schloss, in dem wie auch im Dorf üppiger Reichtum, aber auch Hoffart und Verschwendung herrschte.

Doch den Suggentalern, allen voran der Gräfin im Schloss, stieg der Reichtum zu Kopf. Sie lebten in Saus und Braus und tanzten mit ausgehöhlten Brotlaiben an den Füßen. Als im Schloss einmal wieder ein rauschendes Fest im Gange war, ging der Pfarrer vorbei auf dem Weg zu einem Kranken, um ihn mit der letzten Ölung zu versehen. Als ein paar Festgäste das Glöcklein des Mesners hörten, wollten sie niederknien, aber die Gräfin sprach: „Was kehrt ihr euch nach der Schelle? Jede meiner Kühe hat auch eine!”

Als der Kranke gesalbt und der Pfarrer wieder gegangen war, bat der alte Mann seinen Sohn, aus dem Fenster nach dem Wetter zu sehen. Da braute sich eine große, dunkle Wolke über dem Schwarzenberg zusammen. Rasch ließ sich der Vater von seinem Sohn auf den Luserberg tragen, gerade noch rechtzeitig, bevor ein Regen wie die Sintflut über das Tal hereinbrach und alles mit sich fortriss. Bis auf die Kirche, den alten Mann mit seinem Sohn und ein kleines Kind.  Das schwamm in einer Wiege auf den Fluten, und eine Katze, die bei ihm war, hielt das Schifflein im Gleichgewicht, wenn es schwankte. Die Wiege blieb in einem Baumdolden hängen, und so tragen noch heute die Nachfahren des Findelkindes den Namen Dold.

Übrigens: Ein Hochwasserkatastrophe gab es im Suggental  in alten Zeiten tatsächlich. Das Unwetter als Ursache für einen „Untergang des Suggentals“ erscheint an mehreren Stellen in historischen Dokumenten, wird aber auf unterschiedliche Jahre im 13. Jahrhundert datiert. Auch schwankt die Zahl der Ertrunkenen zwischen 150 und 300 Personen.

Heute ist Suggental eine  zu Waldkirch zählende schmucke, kleine Gemeinde, in der in mehrfacher Weise an die alte Bergbauzeit. Der heutige Bergbau-Wanderweg gibt an fünf Stationen Auskunft über die Tradition des Bergbaus. So gibt es einen Bergbau-Wanderweg mit fünf hochinteressanten Stationen Besonders interessant ist natürlich die Besichtigung des Silberbergwerks. Die Grube kann ganzjährig nach Voranmeldung besichtigt werden.
Die Sage, die wir Ihnen hier erzählt haben geht auf Veröffentlichungen auf den Internetseiten des Landes Baden-Württemberg und von Suggental zurück.

 

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