Verdient hat dies das Freiburger Pferdle allemal. Schließlich hat es in seinem für Pferde biblischen Alter von nunmehr 91 Jahren nun wirklich schon viel mitgemacht, wobei es sich bei ihm um einen 1,90 Meter hohen und etwa eine Tonne schweren Betonguss handelt, der 1936 von dem Bildhauer Werner Gürtner geschaffen wurde. Stehen tut das Werk auf einem kleinen Rasenstück zwischen der namensgebenden Holbeinstraße, der Hans-Thoma-Straße und der Günterstalstraße (/Straßenbahnhaltestelle „Holbeinstraße).
Berühmt wurde das Pferdchen allerdings erst, seit es regelmäßig bemalt wird. Angefangen hat dies in den 1970er-Jahren. Einem Freiburger ging damals wegen dem Pferd der Gaul durch, weil er das Gekritzel auf der Plastik nicht mehr sehen konnte. Kurzerhand strich er „Hohlbeinchen“ weiß an und als dann nicht viel später zwei Jungs die Plastik nächstens zusätzlich mit schwarzen Streifen versahen, war aus dem Pferd über Nacht ein Zebra geworden.
Es war der Start einer einzigartigen Karriere. Seither wird das Hohlbeinpferd immer wieder von Unbekannten umgestaltet. Manchmal sogar mehrmals im Monat. Das Pferdchen war schon fast alles. Mal Fan des SC Freiburg, dann wieder Werbeträger für Schokolade oder Hautcreme, Protestpferdle gegen die Atomenergie, Gratulant für Hochzeitspaare, ja sogar als Wollbeinpferdle war es schon unterwegs und als in Berlin Christo und Jeanne-Claude 1995 den Reichstag verhüllten, entzog sich auch das Pferdchen den Blicken der Freiburger. Jährlich legt das Pferd durch das Bemalen runde drei Millimeter an Umfang zu.
Falls Sie jetzt auf die Idee kommen sollten, ihm ebenfalls mal mit Farbe und Pinsel zu Leibe zu rücken: Lassen Sie sich nicht erwischen, denn offiziell gilt das bis heute als eine Sachbeschädigung die auch geahndet werden kann, wobei Freiburg ohne das ständig sein Aussehen verändernde Hohlbeinpferdchen inzwischen wohl wirklich was fehlen würde.
In der Zwischenzeit ist die Skulptur auch schon im Miniformat als Souvenir auf dem Markt. Sogar mit Blattgold oder Glitzersteinen verziert. Das liegt dann in einer Preisklasse zwischen 400 und 1000 Euro. Doch es geht auch um einiges billiger. An Weihnachten übrigens outete sich auch Fußball-Bundestrainer Jogi Löw als Fan des Pferdles, signierte ein Hohlbeinpferd- Souvenir, das dann von der Badischen Zeitung für einen guten Zweck versteigert wurde.
Denjenigen, die noch viel mehr über das Pferdle erfahren möchten, empfehlen wir übrigens die super gemachten Seiten von „Fudder“ Sie finden Sie unter www.fudder.de