Er war es nämlich, der 1908 den weltweit ersten Skilift baute und damit eine Revolution im alpinen Skisport einleitete. Dabei hatte er selbst mit dem Skifahren nichts am Hut. Aber er suchte nach einer Möglichkeit, um seinen Gästen den mühevollen und beschwerlichen Berganstieg mit Schneeschuhen oder Rodel zu erleichtern. Der weltweit erste Lift wurde mit einem endlosen Drahtseil von der Wassermühle seines Hofes angetrieben. Und das Ding lief. Die Bergstation des Lifts lag 280 Meter von der Mühle entfernt, wobei ein Höhenunterschied von genau 32 Meter überwunden wurde.
Winterhalter meldete seine Anlage beim kaiserlichen Patentamt „als Vorrichtung zum Hinaufziehen von Schneeschuhläufern und Rodlern mittels einer kontinuierlich sich bewegenden Seilbahn auf beschneiten Hängen“ an. Ein Jahr später ließ er seine Erfindung auch in Österreich, Schweden und Norwegen patentieren.
1909 baute der Schollacher auch in Triberg anlässlich einer internationalen Wintersportausstellung einen Lift. Der wurde dann bereits elektrisch angetrieben und war mit 550 Meter Länge und einem Höhenunterschied von 85 Meter eine Nummer größer, als der beim Schneckenhof. Prinz Max von Baden zeichnete ihn dafür mit der goldenen Ausstellungsmedaille aus.
Sowohl der Lift in Schollach als auch der in Triberg mussten dann allerdings während des Ersten Weltkriegs wieder abgebaut und die Teile eingeschmolzen werden, weil man sie für die Waffenproduktion brauchte.
Reich wurde Robert Winterhalter mit seiner Erfindung ohnehin nicht. Das hatte allerdings nun wirklich nichts damit zu tun, dass die nichts getaugt hätte, sondern war den Umständen der damaligen Zeit geschuldet. Die Menschen schienen damals einfach andere Sorgen zu haben, als bequem auf Brettern einen Hang hinaufzufahren zu wollen. Folge: Die Investoren blieben aus, Winterhalter verkaufte sein Patent. Es waren andere, die später mit ihm das große Geld machen sollten.
Eines überdauerte im Schwarzwald im Gegensatz zu den beiden Liften und dem Patent aber glücklicherweise die wechselvollen Zeiten: der Schneckenhof. Das urige Schwarzwaldgasthaus wird heute von Andreas Winterhalter, einem Urenkel des Skiliftpioniers betrieben.
In dem Traditionsgasthof kann man nicht nur die typisch Schwarzwälder Spezialitäten genießen, sondern man erklärt Ihnen sicher sehr gerne bei einem zünftigen Schwarzwälder Vesper noch viel, viel genauer als hier wie das damals war, mit dem ersten Skilift der Welt…