Der Größte und Stärkste im Schwarzwald
Romäus war nämlich so groß, dass er den Leuten im zweiten Stock in die Zimmer schauen konnte. Seinen Durst konnte er aus den Dachtraufen der Häuser löschen und wenn der Riese durchs Villinger Stadttor schritt, musste er seinen Kopf einziehen. Und eine Kraft hatte der Gute. Wow!
Als eines Tages vier Ochsen einen mit schweren Baumstämmen beladenen Karren nicht von der Stelle brachten, spannte er sie aus, hob die „Tierchen“ mal kurz zu den Stämmen auf den Wagen und zog dann das Gefährt samt den Ochsen locker davon. Gerade so, als sei’s nur ein kleiner Handkarren.
Den Rottweilern trug er das Stadttor davon
Auch die Rottweiler bekamen die Bärenkräfte des Villingers zu spüren. Denen hob der Riese bei einem Streit zwischen den beiden Städten mal kurz die beiden Flügel des Stadttors aus den Angeln und trug sie nach Villingen.
Ja, Remigius Mans, Romäus genannt, ist der Held in der Geschichte der Stadt Villingen, wobei zugegebenermaßen die Villinger Obrigkeit mit ihrem „Hero“ nicht immer so ganz im Reinen war. Sie sperrte ihn wegen Verunglimpfung sogar einmal im Michaelsturm, dem heutigen Romäusturm, ein, doch Romäus wäre nicht Romäus gewesen, wenn es ihm nicht gelungen wäre, auf abenteuerliche Weise auszubüchsen. Sie haben sicher schon gemerkt, dass sich um den Riesen jede Menge Sagen ranken.
Gelebt hat er tatsächlich
Gelebt hat er nach verschiedenen Quellen tatsächlich. Sein Geld dürfte der Abenteurer nach heutigen Erkenntnissen vor allem als Söldner auf verschiedenen Kriegsschauplätzen verdient haben. 1513 schließlich starb er bei der Schlacht bei Navora, etwa 30 Kilometer von Mailand, als er auf Seiten des französischen Königs kämpfte.
Dem Besucher Villingens begegnet Romäus übriges auf Schritt und Tritt. Die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit mit dem Helden ist der nach ihm bekannte Turm. Doch das gibt es noch mehr: Romäusbrunnen, Romäusquelle, Romäusring, Romäusschule . . . Er war eben ein ganz ein besonderer, der Herr Remigius Mans, den allen nur Romäus nennen.