Schwarzwald aktuell
Foto: turtles2 – stock.adobe.com
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G’schichtle 107: Die sagenumwobenen Giersteine von Forbach

10. August 2021

Sie sind schon etwas ganz besonders: die Giersteine bei Bermersbach oberhalb des Murgtals. Mystisch und geheimnisvoll haben sie die Fantasie der Menschen schon immer angeregt. Nicht von ungefähr sind sie ein viel besuchtes Ausflugsziel in der Ferienregion Forbach im Nordschwarzwald.

Tolles Ausflugsziel im Nordschwarzwald

Bei den Steinen handelt es sich um eine Gruppe von Granitblöcken aus der zwei Steine durch ihre Größe, Vertiefungen und Rillen besonders auffallen. Der größere der beiden bringt es auf einen Umfang von über 13 Metern. 1905 wurde auf dem Fels eine Treppe angelegt. Das hat seinen Grund. Von hier oben genießt man nämlich eine fantastische Aussicht über die herrliche Schwarzwaldlandschaft.

Die Frage stellt sich natürlich, wie die Steine in diese exponierte Lage kamen. Und was ist mit den Rillen und Vertiefungen. Schon immer sorgten die Steine für wilde Spekulationen. Sie gehören zu denen im Schwarzwald, um die sich mit die meisten Sagen ranken. Eine erzählt, dass der Teufel auf den Steinen gestanden habe, als die christlichen Missionare und ihre Gefolgsleute das Tal heraufgezogen seien. Vom Felsen habe er seinen Bannkreis verteidigen wollen. Weil ihm dies nicht gelungen sei, habe er wutentbrannt mit seinen Krallen tiefe Rillen in den Stein gerissen.

Als der Teufel sein Süppchen kochte

Andere wollen wissen, dass der Teufel da oben sein Süppchen kochen wollte. Dabei muss er sich der Gute aber ziemlich tölpelhaft angestellt haben. Die Suppe lief nämlich über. Das heiße Gebräu war es denn auch, das für die Rillen im Stein gesorgt haben soll. Andere glauben, dass die Giersteine vor Jahrtausenden eine Opferstätte heidnischer Priester gewesen sei, die hier Tieropfer dargebracht hätten, wobei das Blut dann die Rillen in den Steinen verursacht haben sollen. „Blutrinnen“, „Opferkessel“, „Teufelsstein“, „“Hexenstein“, „Druidensitz“ sind Namen, mit denen der Volksmund die Steine“ belegt hat.

Wir könnten diesen Geschichten also noch die eine oder andere hinzufügen, wollen es aber einmal dabei bewenden lassen. Noch mehr darüber erfahren Sie auf einer Informationstafel, die bei den Giersteinen aufgestellt ist, wobei wir dann doch noch darauf verweisen wolle, dass alle Opfersteintheorien bis heute nicht belegt sind. Auch der Teufel hatte seine Hände wohl nicht im Spiel.

Die Vertiefungen und Rillen sind nämlich laut wissenschaftlichen Erkenntnissen auf Verwitterungsprozesse zurückzuführen. Die sind dann auch letztlich dafür verantwortlich, dass die harten Granitbrocken der Verwitterung länger standgehalten haben, als das andere Gestein und so jetzt ziemlich einsam in der Landschaft stehen.

Attraktive Freizeitanlage

Dass die Giersteine ein so beliebtes Ausflugsziel sind, hat neben der Mystik der Steine und der herrlichen Aussicht auch mit der benachbarten schönen Bermersbacher Freizeitanlage zu tun, die insbesondere bei Kindern ganz hoch im Kurs steht. Verschiedene Spielgeräte, ein Bolzplatz und ein Barfußpfad laden zum Verweilen ein und im Herbst ist die Dahlienblüte an den Giersteinen Jahr für Jahr noch ein zusätzliches, ganz besonderes Highlight.

 

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