Schwarzwald aktuell

Staufen

25. Mai 2018

Staufen – das ist doch die Stadt mit dem Faust. Na klar, Sie haben Recht. Dr. Faust war in alten Zeiten der wohl berühmteste Einwohner des historischen Städtchens im Breisgau. 1540 soll es gewesen sein, als er hier unter spektakulären Umständen im Gasthaus Löwen ums Leben kam. Was sich damals genau abspielte, können Sie hier in unserem G’schichtle 29: Faust – seine letzte Stunde schlug in Zimmer 5 nachlesen.

Es war nicht das einzige bedeutsame historische Ereignis, das sich hier im Laufe seiner Geschichte abspielte. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Staufen 770. Der Ort erhielt seinen Namen von dem weithin sichtbaren Bergkegel, der ­- wie viele Berge gleicher Form – im Althochdeutschen „Stauf“ genannt wurde. Die Burg wurde um 1100 erbaut und im 30-jährigen Krieg zerstört. Von der Ruine genießen Sie eine atemberaubende Aussicht.

Doch wir waren ja bei den historischen Ereignissen: Hier in Staufen war es, wo 1848 Gustav Struve in den Tagen der Revolution vom Rathausbalkon die Republik ausrief und die Revolutionäre kurz darauf in einer Entscheidungsschlacht scheiterten. Aber die Staufener gerieten auch in Schlagzeilen, auf die sie liebend gerne verzichtet hätten. Das erst in jüngster Vergangenheit. Nach geothermischen Bohrungen im Jahr 2007 begann sich der Boden zu heben. In den Gebäuden begannen Risse zu klaffen. Inzwischen sind 260 Häuser betroffen. Mit Millionenaufwand wird versucht, die Schäden zu beseitigen und der Rissbildung Einhalt zu bieten.  Der Kampf ist noch nicht gewonnen.

Dabei darf diese Perle des Breisgaus nun wirklich nicht zerbrechen. Vom Rande des südlichen Schwarzwalds, eingebettet in Weinberge, blickt die Fauststadt über das Rheintal auf die Vogesenkette. Bummeln Sie durch die mittelalterliche Altstadt mit ihren Sehenswürdigkeiten, erkunden Sie die verwinkelten Gassen oder besuchen Sie die Museen und Galerien, die mit Sonderausstellungen immer neue Themen aufgreifen und, und, und.

Ein Stadtbummel kann in Staufen auch sehr schnell zum Shopping-Erlebnis werden kann. Zu den vielen attraktiven Geschäften gesellen sich zahlreichen Straßencafés, die dem Städtle geradezu italienischen Charme verleihen. An lauen Sommerabenden wandelt sich der Marktplatz vor dem historischen Rathaus zur Piazza. Strak auch das kulturelle Programm. Bei den Staufener Stadtgeschichten (STAGES) wird gar die ganze Innenstadt zur großen Theaterbühne.

Der Breisgau ist als wärmste Region Deutschlands klimatisch begünstigt. Obst und Gemüse gedeihen üppig, darunter Sonderkulturen mit Erdbeeren und Spargel. Vor allem ist der Breisgau seit frühesten Zeiten ein Weinland. Staufen besitzt mit dem Schlossberg eine herausragende Weinlage. Der Rebbau prägt Landschaft und Dörfer bis heute und trägt wesentlich zur bekannten „badischen Lebensart“ bei – weltoffen, liberal und kulinarischen Genüssen zugeneigt. Eine herrliche, unbeschwerte Art in der Gegend seinen Urlaub zu verbringen bietet sich übrigens auf dem weithin bekannten und bestens ausgestatteten Campingplatz Belchenblick an. Infos unter www.camping-belchenblick.de

Staufen zählt mit seinen beiden Teilorten, den schmucken Weindörfern Grunern und Wettelbrunn, rund 8.100 Einwohner.

Die abwechslungsreiche Landschaft lädt zum Wandern und Radfahren ein, Wagemutige können sich im Kletterwald erproben oder in die Fluten des Freibads stürzen.  Sie sehen, in Staufen gibt es viel zu entdecken und zu erleben – nicht nur die Risse in den Häusern der Altstadt, die seit nun schon zehn Jahren die Stadt und ihre Bewohner auf eine harte Probe stellen.

 

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